Jetzt muss er sich doch wegen Mordes an seiner Ehefrau
verantworten. Ein 86 Jahre alter Spanier hat mit dem Auto in
Pollença seine Gattin auf der Einfahrt der Familienvilla (Foto)
überfahren und 15 Meter mitgeschleift. Die Sicherheitskamera des
Anwesens hat die Tat vollständig aufgezeichnet. Für die Polizei ist
der Fall gelöst.
Dem Vorfall war ein massiver Familienstreit vorausgegangen. Die
49 Jahre alte Frau hatte sich auf die Einfahrt gesetzt, um den Mann
am Wegfahren zu hindern. Er rief ihr etwas Unbekanntes zu (die
Kamera zeichnete keinen Ton auf) – stieg in den Wagen und gab Gas.
Nach Angaben der Polizei beschleunigte er vier Mal, während die
Frau unter dem Wagen eingeklemmt war.
Nach der Tat ging der Mann ins Haus und weckte die beiden
gemeinsamen Söhne, beide Anfang 20. Mit einem der Söhne brachte der
Mann die schwer verletzte Frau in das Gesundheitszentrum der
Gemeinde, wo die medizinischen Mitarbeiter nur noch ihren Tod
feststellen konnten.
Gegenüber der Polizei hatte der Mann behauptet, es habe sich bei
dem Vorfall um einen tragischen Unfall gehandelt. Die
Aufzeichnungen der Kamera haben diese Version nun wiederlegt.
Widerlegt wurde auch die Aussage einer der Söhne, er habe das
Geschehen mit eigenen Augen gesehen. Beide Söhne, das zeigte die
Viedoaufnahme, waren zur Tatzeit nicht im Garten der Villa.
Der 86-Jährige, ein ehemaliger Dolmetscher der Vereinten
Nationen, und seine aus Kenia stammende Frau lebten seit zwei
Monaten getrennt. Schon in der Vergangenheit war es häufig zu
Streitigkeiten gekommen. 1999 hatte die Frau ihren Mann mit einem
Messer angegriffen und leicht verletzt.
Am Dienstag war der Mann zum Haus der Familie gefahren, um eine
Büste mitzunehmen. Dabei kam es erneut zum Streit mit der Ehefrau
vor dem Haus. Die Kamera war Zeuge.
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