In Málaga rücken bereits die Bauarbeiter
aus. Die Zufahrtswege zum Hotel von Michelle Obama, zwischen
Estepona und Marbella gelegen, sollen verbreitert, die Beleuchtung
erneuert und der nahe Strand auf Vordermann gebracht werden.
Keine Frage, in der Provinz Málaga hat man schnell erkannt, wie
werbewirksam der Kurzurlaub von Michelle Obama & Friends sein
wird. Die Politiker an der Costa de Sol sind hochzufrieden, teils
euphorisch. Die Bürgermeisterin der Skandal-Enklave Marbella sieht
gar die Zeit für einen Imagewandel gekommen.
Mallorca erhält vom vermeintlich großen Werbekuchen made in USA
nur ein kleines Stückchen. Gerade mal ein paar Stunden wird Mrs.
Obama in Palma verweilen – wenn denn der Besuch auch wirklich wie
geplant zustande kommt.
Schade drum. Zumal unsere bisherigen Sommer-VIPs mit ihren
Reizen geizen. Michael Douglas? Hat sich offenbar in der Tramuntana
versteckt. Bundespräsident Christian Wulff? So diskret, dass ihn
überhaupt niemand bemerkt hat. Und jetzt wollen sich auch noch die
spanischen Royals, unsere dienstältesten Werber, rar machen. Dabei
waren die doch so etwas wie eine PR-Versicherung in Promi-armen
Jahren, Foto-Garantie stets inklusive.
Der Hype, der um Michelle Obama eingesetzt hat, zeigt wieder
einmal, welchen Werbewert solche VIP-Auftritte für touristische
Regionen haben können. Mrs. Obama bringt Marbella mehr als
millionenteure Werbespots. Besucht ein berühmter Gast, der sich
jedes sonstige Ziel auf dieser Welt leisten kann, eine bestimmte
Region, signalisiert er eben auch dem Rest der Urlauber: Hier
liegst du richtig.
Allerdings hat der Promi-Effekt auch seine Grenzen – wie jede
Art der Werbung. Das Produkt und das Preis-Leistungsverhältnis
müssen stimmen, Freundlichkeit und guter Service garantiert sein.
Die VIPs allein verscheuchen noch keine Krise. Nicht mal, wenn sie
Obama heißen.
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