Sie sind der Stereotyp für den schlecht
angezogenen deutschen Touristen par excellence – aber dennoch sieht
man sie täglich beim Palmabummel: Weiße Beine in Tennissocken und
Sandalen. Viele von uns ergreift bei solchem Anblick nur ein
Gefühl: das des Fremdschämens. Allerdings – Einsicht ist der erste
Weg zur Besserung: Bei einer aktuellen Onlineumfrage des
Hotelbewertungsportals „Zoover“ wählten sich die Deutschen
selbstkritisch auf den zweiten Platz der unstylishsten Touristen.
Nur die Engländer gelten als noch schlechter gekleidet im Urlaub –
Schweizer und Österreicher dagegen schnitten deutlich besser
ab.
Sie sind der Stereotyp für den schlecht angezogenen deutschen
Touristen par excellence – aber dennoch sieht man sie täglich beim
Palmabummel: Weiße Beine in Tennissocken und Sandalen. Viele von
uns ergreift bei solchem Anblick nur ein Gefühl: das des
Fremdschämens. Allerdings – Einsicht ist der erste Weg zur
Besserung: Bei einer aktuellen Onlineumfrage des
Hotelbewertungsportals „Zoover“ wählten sich die Deutschen
selbstkritisch auf den zweiten Platz der unstylishsten Touristen.
Nur die Engländer gelten als noch schlechter gekleidet im Urlaub –
Schweizer und Österreicher dagegen schnitten deutlich besser
ab.
Aber nicht nur am modischen Gespür mangelt es bei den Urlaubern
– auch die Etikette lässt immer häufiger zu wünschen übrig. Männer
mit nacktem Oberkörper in Badehose beim Sightseeing, Damen im
Bikini: alles andere als stilecht im Stadtgeschehen. Nachdem Paris
bereits vor vier Jahren so weit gegangen war, an der Seine
demjenigen ein Bußgeld aufzubrummen, der sich dort nur im Tanga
oder „oben ohne“ sonnte, wird nun auch in Spanien seit rund zwei
Jahren der Ruf nach einem „Bikini-Verbot“ immer lauter. Eine
Diskussion, die in Spanien einen Nachgeschmack hat. War doch der
Bikini unter Francos Regime bis in die 60er Jahre verboten und
schließlich nur in einzelnen Touristenorten wie Benidorm, Marbella
und Santander geduldet.
Doch nun wird das Thema durch eine Aktion der Stadt Barcelona
wieder hochaktuell: Diese hat seit einigen Wochen eine Kampagne
gegen die halbnackten Touristen gestartet, nachdem „mittlerweile
sogar normale Familienväter in Badekleidung auf Einkaufstour
gehen“, wie die Zeitung „El Periódico“ de Catalunya sich
empörte.
Auch auf Mallorca sind die „Halbnackten“ zu finden, „aber eher
selten. Wir sehen darin kein wirkliches Problem. Es kommt durch die
Insellage auch sehr darauf an, wo sich der Tourist befindet – gegen
einen nackten Oberkörper am Paseo Marítimo oder der Playa de Palma
ist nichts einzuwenden“, betont Irene Lopez, Pressesprecherin der
Stadt. Das bestätigt auch Angel García, Sprecher der Lokalpolizei.
Beschwerden oder Bußgelder wegen Nudismus und Erregung öffentlichen
Ärgernisses habe es in der jüngeren Vergangenheit nicht gegeben.
Allerdings: Eine klar umrissene offizielle Kleidervorschrift gibt
es gar nicht. Diese spricht nur von einem Kleidungsstil „con
decoro“ – also Umständen und Anlass entsprechend. Eigene
Vorschriften dagegen herrschen etwa beim Besuch klerikaler
Einrichtungen, zum Beispiel der Kathedrale: Männer müssen hier die
Kopfbedeckung abnehmen, bei Frauen ist der Sonnenhut in Ordnung,
barfuß ist Eintrittsverbot. Ansonsten gilt: Freie Schultern und
kniefrei wird dann unproblematisch gesehen, wenn das Outfit keinen
ausgesprochenen Beachlook aufweist, sondern den entsprechenden
Schick mitbringt.
Dabei lasse sich Strandbesuch und Stadtbummel doch modisch
leicht vereinen, betont Heidi Lübke von der Billys Fashiongroup.
„Ein Kaftan oder ein leichtes Sommerkleid übergeworfen, Gürtel
dazu, Hut und Kette und die Welt ist wieder in Ordnung! Das ist
süß, sexy und modisch.“ Ganz entscheidend sei, immer auf Knielänge
zu achten. Vor allem dann, wenn noch ein Restaurantbesuch anstehe:
Schwitzende nackte Haut auf dem Stuhl sei hygienisch eindeutig
unzumutbar.
Ihre Empfehlungen für einen stilechten Auftritt im Restaurant:
„Im Juli und August ist das Sakko für den Mann nicht notwendig –
ein langärmeliges Hemd, das gekrempelt wird, reicht völlig aus.“
Kurzarmhemden verstößen zwar nicht gegen die Etikette, seien aber
modisch nicht so schön. Was dagegen gar nicht gehe, seien offene
Schuhe („lieber leichte Wildlederschuhe oder Mokassins“) und
verkürzte Hosen. Bei Frauen sei abends im Restaurant alles erlaubt,
„schön ist es allerdings immer, wenn die Frau ärmellos geht, dass
sie dann etwas Leichtes über die Schultern legt – einen zarten
Pashmina etwa“.
Und wie ist die Kleiderordnung im Büro? „Auf der Insel, durch
das heiße Klima und die Nähe zum Meer, sieht man alles ein wenig
lockerer. Im Sommer sieht man meist nur bei offiziellen Ämtern wie
Versicherungen und Banken Sakkoträger, sonst wird zum langärmeligen
Hemd gegriffen – auch Krawatten sind in diesen Monaten nicht mehr
Pflicht.“ Eine gute Wahl für Frauen im Berufsalltag: Luftige,
mindestens knielange Sommerkleider. „Aber auf keinen Fall ein
ärmelloses Outfit. Vor allem ältere Frauen sollten immer auf einen
kleinen Arm achten.“
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