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Eine relativ kleine Insel bringt immer wieder große Sportler hervor. Rafael Nadal hat in den vergangenen Jahren die Tenniswelt aufgemischt. Der Mallorquiner Jorge Lorenzo ist im Motorrad-Rennsport auf dem selben Weg. Noch strahlt sein Stern nicht ganz so hell wie der von Nadal. Doch der 23-Jährige reift noch. In seiner dritten Saison in der MotoGP-Klasse, der Königsklasse im Motorrad-Rennsport, konnte Lorenzo am Sonntag einen neuen Meilenstein in der persönlichen Bilanz setzen. Der PS-Profi hat den Großen Preis von Frankreich in Le Mans gewonnen. Zuvor stand der Mallorquiner bereits beim Großen Preis von Spanien in Jerez ganz oben auf dem Treppchen. Zwei Siege in Folge – das hatte Lorenzo bisher noch nicht geschafft. „Das ist mein erster Doppelpack. Das gibt mir noch mehr Selbstbewusstsein”, weiß der Rennfahrer, der nach dem dritten Rennen der Saison auch die Gesamtwertung der Weltmeisterschaft anführt.

Wie schon im vergangenen Jahr fahren Lorenzo und sein erfahrener Yamaha-Teamkollege Valentino Rossi an der Spitze. Der Italiener wurde im vergangenen Jahr Weltmeister, der Mallorquiner Zweiter. Viele Motorsport-Experten können sich eine Wachablösung in dieser Saison vorstellen.

Auch in Le Mans machten Rossi und Lorenzo den Sieg unter sich aus. In Runde elf zog Lorenzo an Rossi vorbei. „Es war leicher als ich gedacht habe”, meinte der Spanier nach dem Rennen. Er sagt: „Ich versuche, immer am Limit zu fahren. Dabei kann man aber auch mal besiegt werden.” Lorenzo hat selber erkannt, dass er sich mit zunehmender Erfahrung verändert: „Es ist schwer, geduldig zu bleiben. Mit 19 oder 20 wäre die Geschichte wohl anders ausgegangen.”

Jorge Lorenzo hat in der WM-Wertung neun Punkte Vorsprung auf Valentino Rossi. Aber die Saison ist noch lang. Weiter geht's am 6. Juni im italienischen Mugello.