Umgestürzte Bäume und herumwirbelnde Gegenstände, die
Bergstraßen der Tramuntana schneebedeckt und Windböen mit einer
Geschwindigkeit bis zu 130 Stundenkilometern in der Bergregion um
Alfabia: Das Unwetter auf Mallorca hat die Sicherheitskräfte auf
der Insel seit dem Wochenende ordentlich auf Trab gehalten. Auf den
Balearen wurden sie über Notruf 112 insgesamt zu 37 Einsätzen
gerufen, besonders oft wegen Verkehrsunfällen auf regennasser
Straße. Am häufigsten betroffen waren dabei die Gemeinden Sóller,
Llucmajor, Calvià, Andratx, Alcúdia und Manacor.
Einer der schwersten Unfälle trug sich vor der Einfahrt zum
Tunnel von Sóller zu. Hier hatte der Fahrer eines Geländewagens auf
nasser Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war
dabei auf einen Transporter geprallt. Beide Fahrer hatten jedoch
Glück im Unglück: Sie wiesen nur leichtere Verletzungen auf,
nachdem sie aus ihren Fahrzeugen geborgen worden waren.
Bereits am Montag und Dienstag hatten starke Windböen Bäume
ausgerissen und sogar kleinere Erdrutsche verursacht. Aus diesem
Grund musste auch die Landstraße zum Kloster Sant Salvador bei
Felanitx zeitweise gesperrt werden.
Das winterliche Unwetter erschwerte zudem den Verkehr in der
Bergregion um den Puig Major. Die Schneefallgrenze sank hier auf
1100 Meter, so dass die Landstraße bei den Bergstauseen unterhalb
des 1436 Meter hohen Puig Major verschneit war. Manche Fahrzeuge,
die nicht mit Schneeketten ausgestattet waren, blieben stecken.
Auch Andratx erlebte in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch eine
äußerst bewegte Nacht. Wegen der heftigen Windböen stürzte ein
Baugerüst in der Calle sa Teuler auf die Straße und beschädigte
einige der dort parkenden Fahrzeuge.
Wegen des hohen Seegangs mit bis zu sechs Meter hohen Wellen
wurde der Schiffsverkehr mit Menorca eingestellt. In der Bucht von
Sant Elm rissen die Wogen eine Signalleuchte für den Schiffsverkehr
ins Meer.
Die heftigsten Niederschläge verzeichneten die Meteorologen in
Lluc, wo in der Nacht von Montag auf Dienstag im Schnitt 165 Liter
pro Quadratmeter Regen fielen (zum Vergleich Sóller: 107 Liter,
Palma: 17 Liter). Und es war nicht nur nass, es wurde auch kühl:
Die maximalen Tagestemperaturen wurden mit 10'7 Grad in
Palma-Portopí und mit 9 Grad in Porreres und Sineu gemessen.
Nach den vielen Niederschlägen schien Mittwoch wieder die Sonne.
Nach kurzer Wetterbesserung – mit Höchsttemperaturen um 14 Grad –
wird es zum Wochenende wieder frischer: Das Thermometer fällt
nachts auf vier Grad. (spe)
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.