"Eine saftige Paella auf der Terrasse mit
Freunden, das ist im Sommer einfach etwas Herrliches! Da kann kein
Grillabend mithalten“, schwärmt Pedro Mayol. Der 32-Jährige muss es
wissen: Seit 20 Jahren führt seine Familie „Arrocerias“, derzeit
haben sie drei Filialen in Madrid, Pedro Mayol selbst tischt im
„Safra 21“ in Ciutat Jardí Reisspezialitäten auf. Fast alle lieben
das Nationalgericht der Spanier – aber nur die wenigsten trauen
sich, sich selbst einmal daran zu versuchen.
Dabei sei das Geheimnis um eine gute Paella pure Übungssache:
„Es gibt auch nicht das Paellarezept – sondern so viele Rezepte wie
Köche selbst“, betont Mayol. Entscheidend sei die Reis-Konsistenz:
saftig, aber nicht klebrig oder gar zerfallen. „An der Qualität
sollte man nicht sparen, denn der Reis macht die Paella aus.“ Am
besten geeignet sei die Sorte „Bomba“. „Sie zieht mehr Saft. Kommt
bei anderen Sorten zwei Tassen Brühe auf eine Tasse Reis, sind es
bei dieser Sorte gern auch drei Tassen.“ Dadurch werde der Reis
noch schmackhafter.
„Eine gute Paella erkennt man auch immer an der Farbe: Die
billige Variante ist knallgelb, weil sie mit Farbstoff gekocht
wurde. Richtig gut wird sie aber mit Safran – je nach Zutat wird
die Paella dann eher bräunlich, fast gräulich. Gibt man zum
Beispiel Artischocken dazu, bekommt sie sogar einen leichten Stich
ins Grünliche.“ Und noch zwei Tricks verrät er: Wenn der Reis erst
kurz in Öl angebraten wird, bleibe er bissfester. Eine fruchtige
Saftigkeit erreiche man durch das Zugeben von frischer Tomate, „und
in unserem Hausrezept ist immer ein wenig gehackte
Nora-Paprika“.
Technisches Equipment braucht der Paellakoch daheim nicht viel.
Im Sommer bietet es sich an, direkt auf der Terrasse zu köcheln.
Wer die Küche bevorzugt, kann sich einen Gasring kaufen, der am
Herd angestöpselt und auf der danebenliegenden Arbeitsplatte
aufgestellt wird. Gasringe findet man auf jedem Wochenmarkt bei den
Haushaltswarenständen.
Wer auf der Terrasse kocht, sollte sich in einem
Eisenwarenhandel den dafür nötigen Dreifuß besorgen, darauf wird
dann ein größerer Gasring montiert, der sich an der Gasflasche
anschließen lässt. Dann fehlt nur noch die Pfanne, eine
„Paellera“.
„Es gibt mittlerweile beschichtete Pfannen, aber wir kochen
schon von je her in der einfachen hellen Metallvariante“, erzählt
Pedro Mayol: „Je älter und gebrauchter die Pfanne ist, desto besser
schmeckt die Paella daraus.“ Man solle sich nicht davon abschrecken
lassen, dass sie schnell roste: „Es hilft, wenn die Pfanne nach dem
Spülen mit Öl eingerieben wird. Der Rost wird einfach
abgeschmirgelt und das bisschen Patina, das bleibt, gibt der Paella
erst das richtige Aroma.“
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