Autofahrer, zur Kasse bitte: In Palmas Zentrum
sollen ab Oktober dieses Jahres rund 6500 weitere Parkplätze
sukzessive zur blauen ORA-Zone – ORA steht für „Ordenación y
Regulación de Aparcamiento” – erklärt und damit gebührenpflichtig
werden. So kommen zu den bislang 6800 kostenpflichtigen Parkplätzen
in der Innenstadt fast noch einmal doppelt so viele hinzu.
Für den begehrten Parkplatz sollen motorisierte Stadtbesucher
künftig in folgenden Bereichen zahlen: Blanquerna, Pere Garau,
Santa Catalina, Foners, Marquès de la Fontsana und Arxiduc. Der
Verkehrsdezernent der Stadt Palma, Joaquín Rodríguez, sprach sich
für eine schrittweise Einführung der ORA-Zonen ein – den Anfang
machen die Calle Blanquerna und das Viertel Pere Garau.
Dazu sieht ein bis 2011 laufender und mit exakt 1.206.262'74
Euro dotierter Vertrag der Stadt Palma mit dem Unternehmen Dornier
neben der Installation von 138 neuen Parkscheinautomaten auch die
Einstellung von 70 weiteren Mitarbeitern vor.
Der zeitliche Rahmen für gebührenpflichtiges Parken soll
ebenfalls ausgeweitet werden, so Rodríguez. Statt bislang werktags
von 9 bis 14 Uhr sollen die Benutzer blauer Zonen künfig bis 14.30
Uhr zur Kasse gebeten werden. Abends ändert sich nichts: Zwischen
16.30 und 20 Uhr. müssen Blauzonen-Parker weiterhin blechen.
Der Dauer-Parkausweis, für den Anwohner bis dato 24 Euro
jährlich – somit zwei Euro pro Monat – hinblättern müssen, wird in
den Zonen, in denen die ORA-Arbeiten in diesem Jahr abgeschlossen
sind – in Blanquerna, Pere Garau, Santa Catalina – noch bis Ende
2010 gültig sein.
Zudem soll die zu zahlende Mindestparkdauer reduziert werden –
von 30 auf 15 Minuten. Ziel auch dieser Maßnahme, so Rodríguez, sei
es, „für noch mehr Mobilität in der Innenstadt zu sorgen.”
Die Bewohner von Palmas Zentrum sind von den Plänen nur mäßig
begeistert. Umfragen zeigen, dass die Mehrheit die Pläne eher als
Mittel zur Geldeintreibung denn Verkehrsberuhigung sieht. Auch ein
parteipolitischer Streit ist inzwischen vom Zaun gebrochen: So warf
PP-Sprecher Rafael Durán nicht nur dem sozialistischen
Verkehrsdezernenten, sondern gleich auch der Bürgermeisterin vor,
„dass wir in Palma, dank Señora Calvo, unsere Autos verkaufen
müssen.” Auch der Einzelhandelsverband Afedeco sieht eher Nachteile
für die kleinen Geschäfte, wenn der Kunde künftig für jeden
Kurzeinkauf ein Ticket ziehen muss. Gegenstimmen sind aber auch zu
hören – etwa von Bewohnern des Santa-Catalina-Viertels, die bis
dato beanstandeten, dass fast alle Parkplätze von berufstätigen
Dauerparkern in Beschlag genommen wurden – kostenlos.
Das ist nun vorbei. Rund zehn Millionen Mehreinnahmen, so
PP-Sprecher Durán, werden die neuen ORA-Zonen der Stadt einbringen
– sechs Millionen davon kämen durch Ticket-Verkauf herein, der Rest
durch „Multas”.
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