Die erste „Thursday Night
Fever“-Donnerstagnacht am 9. Juli hat zahlreiche Besucher in Palmas
Innenstadt gezogen: Sie flanierten durch die Straße, genossen die
erfrischende Nachtbrise. Gut besucht waren auch die Bars, Cafés und
Restaurants – hier war es schwer, noch einen Platz im Freien zu
ergattern.
Die Gastronomen profitierten dabei vor allem von der eher
verhalten ausgefallenen Motivation des Einzelhandels: Denn obwohl
der Abend als verkaufsoffen angekündigt worden war, nutzten nur
wenige Geschäfte die Gunst der Stunde, und so zog es die
Stadtbesucher mangels Alternativen in die geöffneten Lokale. Dabei
war „Thursday Night Fever“ vor allem dazu ins Leben gerufen worden,
um die krisenbedingten Umsatzeinbußen des Einzelhandels in den
vergangenen Monaten ein wenig auszumerzen und mit Öffnungszeiten
bis 24 Uhr die Lust auf Shopping und das Geschäft anzukurbeln.
Doch so stark schien der Leidensdruck des Handels dann doch
nicht zu sein: In vielen Straßen klackten die Vorhängeschlösser der
Eisenjalousien der Geschäfte wie gewohnt um 20 oder 21 Uhr: Am
größten war die Beteiligung in der Calle San Miguel, hier öffneten
mit knapp 50 Geschäften rund die Hälfte der Einzelhändler der
Straße länger. In der Calle Olmos, Colom, Jaime II. oder am Borne
dagegen nahm niemand an der Aktion teil, in der Jaime III. hielten
nur die Inhaber der Boutique „Atico“ und des Schuhgeschäfts
„Casting“ die Stellung. Für sie zahlte sich der Aktionismus
buchstäblich aus: Die angenehmen Temperaturen und die nötige Ruhe
animierten auch viele, die nur mal „eben schauen“ wollten, zu einem
Spontankauf. „Wann kann man schon während des Sommerschlussverkaufs
so stressfrei bummeln gehen, es ist richtig herrlich“, freute sich
eine junge Deutsche. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte auch José
Octavio Baeza von „Casting“, „die nächsten Donnerstage werden wir
weiter geöffnet bleiben, die Aktion ist toll und es sollten sich
mehr daran beteiligen. Palma war bislang zu tot nachts. Das aber
lässt sich nicht von heute auf morgen ändern – das geht nur, wenn
alle an einem Strang ziehen.“ Und gute Ideen haben, wie zusätzlich
Kunden angelockt werden können: In der danebengelegenen Boutique
„Atico“ etwa wartete auf Käufer nach 20 Uhr ein zusätzlicher
Preisnachlass von zehn Prozent auf reduzierte Ware. Die
Organisatoren der Aktion, der Einzelhandels-, Hotel und
Gastroverband, zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf des ersten
Abends, handle es sich dabei doch um ein Pionierprojekt, dem eine
gewisse Anlaufzeit eingeräumt werden müsse.
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