Neun Galerien und sechs Ausstellungsräume der
Stadt, des Inselrates und die Sparkasse La Caixa nehmen am
diesjährigen Ausstellungsreigen PalmaPhoto teil, der am Donnerstag,
18. Juni, beginnt. Die Galeristen und Kuratoren zeigen eine enorme
Bandbreite zeitgenössischer Fotografie. Sie erbringen damit den
Beweis, dass die internationale Kunstszene ohne die Kunstfotografie
in den verschiedensten Variationen nicht mehr vorstellbar wäre.
Fotografie ist in den vergangenen 20 Jahren zum Kunstobjekt
geworden und steht gleichberechtigt neben Malerei, Skulptur, Video
und Installation.
„Es soll Spaß machen“, sagte der Galerist Joan Guaita bei der
Vorstellung des diesjährigen Programms, das in seiner Vielfalt dazu
angetan ist, diese Forderung zu erfüllen.
Stars der Ausstellungen sind der englische Fotograf Martin Parr
(Casal Solleric) und die beiden deutschen Fotokünstler Ingo Arndt
(La Caixa, Gran Hotel) und Hans-Christian Schink (Galería Joanna
Kunstmann).
Martin Parr (Surrey 1952) zeigt wieder einmal seine bitterböse
Sicht auf den Tourismus und andere menschliche Befindlichkeiten.
Parr, der seit 1994 Mitglied der Agentur Magnum ist, wurde im
vergangenen Jahr mit dem Preis PhotoEspaña ausgezeichnet.
Ingo Arndt (1968 Frankfurt) ist vor allem als Wildlife-Fotograf
an die Öffentlichkeit getreten. Seine Reportagen, in denen er Tiere
und ihre Lebensräume porträtiert, sind weltweit geschätzt. In den
Räumen von La Caixa im Gran Hotel zeigt er Füße, Pfoten und
Reptilien als Makroaufnahme.
Hans-Christian Schink (Erfurt 1961) präsentiert seine Ansichten
von Vietnam, die 2005 während eines Studienaufenthaltes dort
entstanden sind. Wie auch in anderen Projekten geht es ihm um die
Wechselwirkung zwischen Natur und Zivilisation, aber auch um die
damit verbundene Zerstörung und Veränderung.
Ausschließlich mit Menschen beschäftigen sich die Fotos von
Antoni Bernad (Aba Art Contemporani), der sich seit 45 Jahren vor
allem der Modefotografie und Porträts widmet. Er verarbeitet in
seinen Aufnahmen auch Effekte aus Film und Theater, erzählt
Geschichten.
Aktaufnahmen sind ein Klassiker der Kunstfotografie. Mit der
Serie „Caragols“ nähert sich Joan Sastre (Palma 1961) in der
Galerie Ferran Cano auf neue, besondere Weise.
Der Dokumentationsfotografie von acht internationalen Fotografen
ist die Ausstellung „Milagroso. Babalú Ayé“ im Espai Ramon Llull
gewimdet, die sich eindrucksvoll mit dem Kult um den Heiligen
Lazarus auf Kuba beschäftigen.
Mit Humor und Ironie nimmt Marcelo Viquez (Uruguay 1971) die
Wichtigkeit des äußeren Erscheinungsbildes unserer Gesellschaft
aufs Korn (Galerie Jule Kewenig).
Es gibt im Rahmen von PalmaPhoto noch weitaus mehr zu sehen. Wer
es während des Eröffnungsabends am 18. Juni nicht schafft, hat noch
bis September Gelegenheit, die Ausstellungen zu sehen.
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