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Gut, dass sie nicht nach Sylt gegangen sind. Aber das war ja zu gefährlich, "solange Rudi Assauer da rumläuft". Gottschalk at his best. Mit Sprüchen dieses Kalibers heizte er den rund 9000 Zuschauern in der Stierkampfarena so richtig ein und durfte sich daher auch später nicht ganz unschuldig an der "La Ola"-Welle fühlen, die er weder angezettelt hatte, geschweige denn zum Stillstand bringen konnte - auch wenn er schimpfte: "Was sollen denn die Nachbarn denken?" Selbst die Warnung "Psst, die Spanier schlafen" fruchtete nicht, aber wer da noch müde auf seinem orangefarbenen "Wetten, dass ..?"-Kissen auf der harten Steinbank hockte, der hatte selber Schuld.

Nicht nur das vornehmlich deutsche Arena-Publikum, das hinterher in den deutschen Medien gern "verballermannt" wurde - dabei handelte es sich in der Mehrheit weder um Besucher von der Playa de Palma noch wurde "Sangria" ausgeschenkt (Alkohol kam eher vorne auf dem Gästesofa großzügig zum Einsatz) - war von der dritten ZDF-Live-Ausstrahlung aus Palma begeistert. Rund 50 Pressevertreter aus Deutschland waren angereist, um sich vor Ort ein Bild von diesem "Meisterakt der Logistik" ("Stuttgarter Zeitung") zu machen. Fazit: "Mehr Party als Show", befand nicht nur die "Bunte". "Aber so sollte es auch sein." Selbst wenn einige kritische Stimmen "Tiefgang" bei den Couchgesprächen vermissten oder die rückenfreundliche BH-Wette frauenfeindlich fanden: Über die Superleistung von "el moderador" Gottschalk herrschte Einmütigkeit. Mehr als drei Stunden Rundum-Beobachtung - die neue 360-Grad-Bespielung der Arena ließ dem weiß gekleideten Protagonisten nicht die kleinste Auszeit - mit 9000 Gästen vor sich und im Rücken, dazu knapp zehn Millionen Zuschauer an den Bildschirmen: Wer - "außer vielleicht noch Günther Jauch?" - sei überhaupt in der Lage, diesen "technisch und handwerklich gigantischen Apparat zu steuern?", fragte auch die Süddeutsche Zeitung.

Geholfen haben dabei sicherlich auch die Erfahrung des ZDF-Teams von 1999 und 2007 - sowie Kooperationen vor Ort. Vom Partner Air Berlin etwa, so ZDF-Unterhaltungschef Manfred Teubner, habe man profitieren können, weil er "speziell für die Lieblingsinsel der Deutschen über eine immense Erfahrung verfügt". Neben dem Equipment verfrachtete die Airline mehr als 200 Mitarbeiter und über 3500 Fans auf die Insel. Sowohl Air-Berlin-Chef Joachim Hunold wie auch der Statthalter für Spanien/Portugal und "Fomento del Turismo"-Präsident Álvaro Middelmann unterstrichen wiederholt die Bedeutung des "ZDF-Showdinos" als Werbeträger für das Mallorca-Geschäft und die Insel-Wirtschaft insgesamt: Gerade in Zeiten der Krise brächten solche Großevents wichtige Zusatzeinnahmen für Hotellerie wie Gastronomie und seien daher auch für die Zukunft sehr zu begrüßen.

"Gern wieder im nächsten Jahr", bekannte sich auch Thomas Gottschalk am Ende seiner Show erneut zum Austragungsort Mallorca. Ein weiteres Palma-Special ist wahrscheinlich - schon wegen der "hervorragenden Zusammenarbeit auch mit den spanischen Institutionen", so ZDF-Unterhaltungschef Teubner. Ein endgültiger Termin steht noch nicht fest.

Fest steht aber unterdessen, dass die "Schummelei" bei der Bagger-Wette (in den Schaufeln "versteckten" sich zwölf Tonnen Zusatzgewicht) keine böse Absicht war: Das sei nicht bewusst verheimlicht worden, vielmehr hätte das 22-Tonnen-Gefährt sonst keinesfalls auf den Vorderrädern fahrend, mit dem hinteren Teil ein Feuerwerk entzünden können.

Bekannt ist inzwischen auch, wo Naomi Campbell, ausgeladener "Wetten, dass ..?"-Stargast, der angeblich nur bis 21 Uhr Zeit hatte - Gottschalk: "Dann bleib halt ganz zu Hause!" - stattdessen weilt: Die 38-Jährige relaxt mit ihrem russischen Millionärsfreund Vladislav Doronin auf Formentera. Böse Zungen behaupten, zu Esel und Stier hätte auch nicht unbedingt noch eine Zicke ins Rennen geschickt werden müssen. Zu gefährlich.