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Weihnachten ohne meinen Mann, das kommt nicht in die Tüte", schüttelt Tania energisch den Kopf. Die 34-Jährige ist seit mehr als fünfeinhalb Jahren "Frau Maffay", die Ehefrau des Rockstars Peter Maffay. Im Oktober 2003 kam Söhnchen Yaris zur Welt.

Mit dem Sohnemann lebt Tania auf der Maffay-Finca Can Sureda bei Pollença. Papa Peter dagegen pendelt. Er versucht, so oft wie möglich auf Mallorca zu sein, doch schon allein die Arbeit bringt es mit sich, dass er viele Tage in Deutschland weilt, wo Tutzing in der Nähe von München sein Domizil ist. "Er sieht Yaris nicht so oft, wie beide es gerne möchten. Aber wenn er mal da ist, dann ist das Verhältnis sehr intensiv. Peter ist mit Sicherheit kein schlechterer Papa als jemand, der morgens um sieben aus dem Haus geht und abends um sieben gestresst heimkommt. Ich glaube, insgesamt hat Yaris sogar mehr von seinem Papa als viele andere Kinder."

Das Weihnachtsfest verbringen die Maffays zusammen. "Immer, wir drei auf jeden Fall. In diesem Jahr feiern wir sogar im großen Familienkreis", strahlt Tania. Zuerst geht es nach Dorsten, wo sie herkommt, dann nach Tutzing.

Die junge Frau aus Dorsten im Ruhrgebiet an der Grenze zum Münsterland und der in Rumänien geborene Rockstar, der immerhin 25 Jahre älter ist, haben eine Familie gegründet und wollen den Rest des Lebens gemeinsam verbringen. Wie kam es dazu?

Noch vor dem Abitur schmiss Tania die Schule, wollte lieber Geld verdienen, jobbte in Bars. Dann ging sie nach Mallorca. Seitdem ist die Region Pollença/Alcúdia ihre Heimat. Als Au-pair-Mädchen für die eigenen Nichten (Tanias Schwester lebt ebenfalls auf der Insel) kam sie. Dann lernte sie einen Mallorquiner kennen und lieben, die beiden betrieben ein Restaurant in Port de Pollença. Nach der Trennung folgten diverse Jobs. Tania verkaufte Schiffe und Handys, war Arzthelferin. "Du brauchst hier kein Abitur, um jemandem einen Verband anzulegen ..."

Eines Abends saß sie im Restaurant ihres Ex-Freunds an der Bar. Tania sah auf der Insel keine Perspektive mehr, wollte zurück nach Deutschland und war nicht gut drauf. Wenige Meter weiter speisten Peter Maffay und seine Band ... "Er kam zu mir und fragte mich, warum ich ein Gesicht mache wie drei Tage Regenwetter. Da habe ich ihm erzählt, dass ich einen Ganzjahresjob suche und dass das nicht so leicht ist." Wie der Zufall es wollte, hielt Maffay damals Ausschau nach einer Sekretärin. Tania durfte dabei sein bei den Aufnahmen der Band im Finca-Studio, danach folgten "Bewerbungsgespräche". "Wir haben literweise Tee getrunken und geredet." Damals, es war 1999, ging es ausschließlich um den Job. Und den bekam Tania.

"Als ich 2000 nach Silvester auf die Insel zurückkam, verging vielleicht noch ein Monat, dann wurde es mehr", erinnert sich Tania. Die beiden entdeckten ihre Liebe. Am 26. Mai 2003 wurde aus ihnen ein Ehepaar.

Erst im Laufe der Zeit wurde Tania bewusst, dass sie sich in einen der bekanntesten und beliebtesten Deutschen verliebt hatte. "Mir war zu Beginn der Beziehung nicht klar, welche Reichweite er in Deutschland hat." Anfangs wusste sie, dass er ein bekannter Musiker ist. Seine frühen Lieder wie "Du", "Und es war Sommer" oder "Josie" kannte sie, ahnte aber nicht, dass er der Sänger war. Tania steht auf Reggae, hört Hardrock. Außerdem: "Ich kenne einen Song, habe aber keine Ahnung, von wem er ist. Ich bin eher der Typ, der in den Plattenladen geht und dem Verkäufer ein Lied vorsingt, um die Platte zu finden."

Eifersucht. Die war anfangs da, heute ist sie nicht mehr so stark. "In den ersten Jahren war ich bei Tourneen oft dabei. Ich habe gesehen, dass Peter wohl der einzige Rocker ist, der abends um elf ins Bett geht. Nichts von dem Klischee Sex & Drugs & Rock'n' Roll. Die Jungs von der Band sind an der Bar und können ausschlafen. Er hat am nächsten Morgen ab sieben Pressetermine. Peter ist nicht der Typ, der Groupies mit aufs Zimmer schleppt." Und sollte er es doch mal tun? "Dazu möchte ich hier nichts so direkt sagen ..." meint Tania und grinst. "Ich würde ihn wohl einen Kopf kürzer machen. Und er ist übrigens auch nicht der Typ, der nicht eifersüchtig ist, um es mal so zu sagen."

Was sie an ihm mag? "Seine direkte Art, sein unglaublich großes Herz, Kindern gegenüber, Tieren gegenüber, der Natur gegenüber, seine Visionen. Und die Art und Weise, wie er der Welt etwas hinterlassen möchte mit seiner Bekanntheit. Das heißt nicht Porsche fahren und über rote Teppiche laufen, sondern helfen. Und das nicht unbedingt so, dass die Öffentlichkeit immer alles mitbekommt." Ansonsten sei eine Beziehung mit solch einem Super-Promi nichts Besonderes. "Ich lebe ja nicht mit Peter Maffay zusammen, sondern mit Pedro, den ich hier kennengelernt habe. Das Leben ist genauso wie mit Herrn Meier, wenn wir zu Hause sind."

"Pedro aus Pollença" betreibt mit seiner Stiftung auf der Finca ein Ferienhaus für traumatisierte Kinder und Öko-Landwirtschaft. Mit der Fundación hat Tania nicht so viel zu tun. Mit dem Hof schon. "Ich hatte immer den Traum, mal einen Bauernhof zu haben. Zwar nicht in diesen Dimensionen, aber grundsätzlich schon." Wenn Peter woanders weilt, dann hat Tania das Sagen. "Ich bin der Co-Pilot. Zwar managt unser Freund Miguel den Betrieb, aber wenn der Chef nicht da ist, dann bin ich der Zweit-Chef."

Am Sonntag ist Tania mit Yaris nach Deutschland geflogen. Dort feiert die Familie wie eingangs erwähnt das Weihnachtsfest. "Deutsche Weihnacht", das kennt der kleine Yaris. "Wir haben immer deutsche Weihnacht gefeiert, auch in den vergangenen Jahren auf Mallorca. Mit einem schönen Baum", so die Mutter. Schnee kennt der Junge auch schon. "Aber Schnee zu Weihnachten noch nicht. Vielleicht haben wir ja in diesem Jahr weiße Weihnachten", hofft Tania. "Das wäre der Hammer."