Ist in Palma von Shoppingmeilen die Rede, fällt stets auch der
Name Vía Sindicato. Sie mag nicht die eleganteste Geschäftsadresse
sein – dafür stehen heute die Jaime III. oder der Borne. Sie ist
jedoch besonders geschichtsträchtig: Die Vía Sindicato darf als die
Mutter aller Fußgängerzonen Palmas bezeichnet werden. Jetzt wurde
ihr 50-jährigs Bestehen gefeiert.
1958 war die Geburtsstunde der Händlervereinigung der
Sindicato, deren Namen übrigens an die Bauernvereinigung erinnert,
die dort ihren Sitz hatte. Die Ladenbesitzer hatten eine
bahnbrechende Idee: Sie wollten ihre Meile auto- und tramfrei
halten, ganz für die Fußgänger reservieren. Und sie setzten diese
Idee auch durch.
Das darf als durchaus revolutionär gelten, denn die 50er Jahre
standen ganz im Zeichen des Autokults. Auto war gleichbedeutend mit
Fortschritt und Modernität.
Aber die autofreie Sindicato – mallorquín Sindicat – kam an und
hat sich über die Jahrzehnte behauptet. Noch sind einige wenige
Geschäfte der ersten Stunde zu finden.
Nach einigem Auf und Ab hat die Verbindungsstraße zwischen Plaça
Major und Porta Sant Antoni im letzten Jahrzehnt wieder an
Attraktivität hinzugewonnen – nicht zuletzt weil sie genau auf das
Kaufhaus El Corte Inglés an den Avenidas zuführt.
Am vergangenen Wochenende ehrte die Stadt Händlervereinigung mit
Weitblick. Oberbürgermeisterin Aina Calvo enthüllte eine
Gedenktafel zum 50-Jährigen, eingelassen in den Belag der
Fußgängerzone.
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