Unter einem strahlend blauen Himmel haben Bundeskanzlerin Angela
Merkel und Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero
am Donnerstag in Palma neue Maßnahmen im Kampf gegen den
Klimawandel angekündigt. Auch auf den Gebieten Terrorbekämpfung und
Immigranten-Integration wollen beide Länder enger zusammenarbeiten.
Ungeachtet der jüngsten Probleme auf den Finanzmärkten wurde die
europäische Wirtschaft als „solide” bewertet .
Beide Länder wollen vor allem in Afrika Aktionen unterstützen,
um den Ausstoß von Treibhausgasen zu verhindern, erklärten Zapatero
und Merkel auf der gemeinsamen Pressekonferenz am Fuße der
Kathedrale. Während sie sprachen, stieß wenige Meter entfernt ein
fahrbarer Generator unablässig blau-schwarze Schwaden aus. Er
versorgte die zahlreichen TV-Teams mit Strom.
Rund 200 Journalisten hatten sich akreditiert, um von den
deutsch-spanischen Regierungskonsultationen zu berichten, die seit
1984 nahezu jährlich wechselweise in Deutschland und Spanien
stattfinden. Indes: Während es für die deutsche Seite bislang 21
bilaterale Regierungstreffen waren, zählen die Spanier 24. Diese
Diskrepanz sollte die Harmonie nicht stören: Auf der fotogenen
Stellwand, vor der Merkel und Zapatero vor die Fernsehkameras
traten, war die Gipfel-Zahl „24” kurzerhand abgeklebt worden.
Für den „Cumbre hispano-alemana” sei der bestmögliche Ort
gewählt worden, lobte Zapatero. „Das ist für Angela Merkel wie ein
Heimspiel”. Zapatero erinnerte daran, dass 30.000 Bundesbürger
Residenten auf Mallorca seien, und dass „dieser wunderschöne
mediterrane Winkel” jährlich von vier Millionen deutschen Urlaubern
besucht werde. „Das sagt viel aus über die Intelligenz und das
Genie der Deutschen.” Merkel wusste die Komplimente geschickt
zurückzugeben. Es sei zwar das erste Mal, dass sie auf Mallorca
weile, doch Palma sei „eine exzellente Wahl” für den Gipfel. Sie
dürfe sich auch im Namen der Touristen und deutschen Residenten
bedanken. „Wir fühlen uns hier außerordentlich wohl auf dieser
wunderschönen Insel.”
Angesichts dieser Übereinstimmungen perlten selbst delikate
Journalistenfragen an den Politikern ab. Ob Angela Merkel auch
Herrn Zapatero „von ganzem Herzen” einen Sieg bei den
Parlamentswahlen im März wünsche, wie sie es noch am Vorabend in
Paris ausdrücklich für den spanischen Oppositionsführer Mariano
Rajoy (PP) getan habe, wollte eine spanische Fernseh-Redakteurin
wissen. „Wir haben natürlich darüber gesprochen”, sagte Merkel
gelassen.
Ihr und Zapatero sei trotz freundschaftlicher Zusammenarbeit
bewusst, dass sie unterschiedlichen europäischen Parteifamilien
angehörten. So wie sie damit leben müsse, dass Zapateros Herz für
die SPD schlage, so müsse er damit leben, dass ihres für die
Partido Popular schlage. „Das hindert uns aber nicht daran, gut
zusammenzuarbeiten.”
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