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Es sind nicht mehr so sehr viele, die sich an die gute alte Zeit erinnern, in der Eselskarren noch zum Straßenbild gehörten, als der Seat 600 das Traumauto war, als die Fahrt zum Beispiel von Peguera nach Palma eine Stunde dauerte, weil die Landstraße eng und kurvig war.

Die gute alte Zeit waren die 60er und 70er Jahre, die Zeit vor der Asphaltierung der Insel. Für den Massentourismus musste das jahrhundertealte Straßennetz erweitert und verbessert werden; die Buskolonnen wären in den engen Carreteras und Caminos stecken geblieben. So sehr dies, etwa im Fall der Küstenstraße längs der Sierra de Tramuntana, bekämpft und bedauert wurde – es gab keine Alternative, sollte Mallorca am weltweiten Urlauberboom teilhaben.

Mit den Millionen Touristen und den Tourismusmillionen kam rasante Motorisierung. Palma hat heute die größte Verkehrsdichte aller spanischen Städte, auf jeden Insulaner kommt mehr als ein Fahrzeug.

Die Folge des Autobooms: Ein Netz breiter Straßen und Schnellstraßen überzieht inzwischen die Insel, monatlich macht eine Stück alter Landstraße einer neuen Trasse Platz.

Je mehr Autos, desto mehr Verkehr und Verkehrssünder. Tausende fahren viel zu schnell oder unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Verkehrsrowdys sind alltägliche Plage.

Um die braven Autofahrer zu schützen, verschärft die Polizei die Kontrollen immer mehr. Radarwagen und Alkoholkontrollen gehören zum Straßenbild; jetzt wurden erstmals auch fixe Geschwindkeitskontrollen an den Autobahnen eingeführt .

So nützlich Starenkasten & Co. für Verkehrsdisziplin und Staatssäckel auch sein mögen – es gibt dringlichere Aufgaben. Zum Beispiel, alle Autobahnen durchgehend mit Leitplanken zu bestücken. Viele Menschen sind schon gestorben, weil ein anderes Fahrzeug über den Mittelstreifen gerauscht kam. Gewiss wird der Verkehr durch Kontrollen und breitere Wege sicherer, aber auch durch optimalen Schutz für alle. An den Autobahnen mahnen viel zu viele mit Blumen und Trauerflor geschmückte Kreuze.