Wer so richtig eintauchen möchte in Plätzchenduft und süße
Leckereien, der sollte den weihnachtlichen Bummel durch Palma
mitmachen, den der Inselrat im Rahmen seiner geführten Rundgänge
bis Ende Dezember anbietet: „Sabores de la Navidad” (etwa: So
schmeckt Weihnachten) wird am 6., 13. und 20. Dezember auch in
deutscher Sprache durchgeführt.
In die Geheimnisse weihnachtlicher Bäckerei weiht Mateo Masagosa
Montserrat die Teilnehmer ein. Aber nicht nur das. Der
Mallorquiner, der seit knapp zehn Jahren Rundgänge durch Palma
begleitet, weiß viel über die Stadt, über ihre Geschichte, ihre
Schönheiten, ihre verborgenen Schätze.
Treffpunkt ist der alte Olivenbaum an der Plaça Cort, am
Rathausplatz, wo einst, wie Masagosa erzählt, die nobelsten und
reichsten Familien der Stadt wohnten: „Die, die immer nur Weißbrot
aßen”, wie man früher in Palma sagte.
Auf dem Programm stehen danach der Besuch von zwei Klöstern und
vier traditionellen Konditoreien.
Zu Fuß geht es über die Plaça Tagamanent, über den Carrer Unió zum
Kloster Santa Magdalena, wo Mallorcas Inselheilige Santa Catalina
Tomàs einen Teil ihres Lebens verbrachte. Der Weg ist mit Bedacht
gewählt, denn die Familie Tagamanent hat Sor Catalina erst
ermöglicht, in eines der renommierten Klöster in Palma aufgenommen
zu werden. Im Kloster kommt man zunächst in einen wunderschönen
gotischen Kreuzgang; der Lärm der Stadt ist hier ganz fern, obwohl
die Vía Roma hinter den Mauern liegt. Zu sehen ist die alte Küche,
perfekt eingerichtet mit jeder nur möglichen Art von historischen
Küchenutensilien, auch wenn heute die Plätzchen in einer neuen,
modernen Küche gebacken werden. Es sind wahre Köstlichkeiten, mit
Safran, Kokos, Schokolade, Gewürzen. Dazu servieren die Nonnen auch
ein Gläschen Malvasierwein.
Die Konditorei Ca'n Fondo liegt im Carrer Unió. Die Familie
Gelabert hat sich auf gefüllte Ensaimadas, auf Turrón, Mandeln mit
Schokolade und viele verschiedene Marzipansorten spezialisiert. In
Cas Net residiert Tomeu Amorós und bietet Früchte, köstlich umhüllt
mit belgischer Schokolade, Sankt-Blasius-Zucker, den man am 3.
Februar gegen jede Art von Halskrankheit essen sollte, oder
„Algarrobetes”, eine Art Baiser–Gebäck. Schräg gegenüber liegt Cas
Fres– quet, wo Jordi Casasayas Jahr für Jahr mehr als zwei Tonnen
verschiedener Arten von Turrón produziert.
Can Paners in der gleichnamigen Straße bietet „Neules” aus
Zucker, dazu Oblaten und Turrón und „Crespells”, die, wie Masagosa
erzählt, ursprünglich aus der jüdischen Küche stammen, inzwischen
aber mit Hefe bereitet werden.
Im Kloster Santa Clara im Carrer Santa Clara muss Masagosa
klingeln; die Nonnen leben in strikter Klausur. Was sie nicht daran
hindert, unglaubliche Leckereien zu bereiten: Kekse mit kandierten
Früchten oder Safran oder getränkt mit gesüßter Zitronenessenz. Die
„Polvorones” sind so zart wie feinster Zuckerstaub. Zu all dem hat
Mateo Masagosa viel zu erzählen. Und er tut es so charmant wie
kenntnisreich. Der Abschluss des Rundganges ist ein Besuch in der
Schokoladenstube Ca'n Joan de S'Aigo im Carrer Sans. Darüber mehr
im nächsten MM.j „Sabores de la Navidad” – geführter Rundgang zu
weihnachtlichen Köstlichkeiten.
Am 6. und 20. Dezember um
10.30 Uhr, am 13. Dezember um 16 Uhr. Anmeldung
unter
636 -430000 oder 971-720720.
Preis 10 Euro. Dauer zwei
Stunden.
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