Meckern kann jeder. Besser machen ist schon
schwieriger. Dabei muss nicht gleich das Rad neu erfunden werden.
Manchmal reichen Kleinigkeiten, die den Unterschied machen und das
Besondere vom Herkömmlichen abheben.
Die Tagungsräume, die sich das neue Maritim Hotel Galatzó
zugelegt hat (S. 60), unterscheiden sich wohltuend von den
Konferenzsälen anderer Hotels, mögen sie sich noch so gerne mit
fünf Sternen schmücken. Welcher Kongressteilnehmer mag sich dort
nicht gewundert haben über die plüschige Überladenheit fensterloser
Tagungssäle, während er im wirrgemusterten Teppichboden versank,
angesichts goldgewirkter Wandtapeten und düsterem Lampenschein aus
strassbehängten Kronleuchtern?
Dagegen sorgen die Säle des Maritim zuallererst für Durchblick:
Die Fensterfront mit dem Panoramablick auf das Galatzó-Bergmassiv
schlägt jede noch so gelungene Landschaftstapete um Längen. Alles
andere in den Räumen beschränkt sich auf Minimalismus in Material-
und Farbwahl. Hier ein grauer Bodenbelag, dort eine holzverkleidete
Wand. Die Einrichtung könnte Vorbild sein für den geplanten
Kongresspalast in Palma, so er denn kommt.
Es sind Details, die aus großen Ideen gute machen. Das beweist
sich selbst auf Mallorca. Zum Beispiel beim Senken der Preise im
Öffentlichen Nahverkehr. Oder im Tourismus. Bei den
Verantwortlichen setzt sich die Erkenntnis durch, dass das Geschäft
mit den Urlaubern im Sommer nicht ständig weiterwachsen kann wie
bisher. Statt noch mehr Kapazitäten anzuhäufen, versucht man die
Besucherströme gleichmäßiger über das Jahr zu verteilen . Ein
durchaus sinnvoller Ansatz. Er lässt sich sicher um so leichter
verwirklichen, je besser das kulturelle Angebot Palmas ausgebaut
und auch vermittelt wird. Etwa, wenn Festprogramme nicht erst am
Vorabend, sondern vielleicht schon Monate zuvor bekannt gegeben
werden. Oder wenn Museen sonntags öffnen würden. Oder wenn Museen,
wie das geplante Tourismus-Museum, tatsächlich verwirklicht werden
würden.
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