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Das Spanisch-Lernen ist für viele Mallorca-Residenten ein steiniger Weg – einer, den sie in Anfangseuphorie beginnen, aber auf dem sie schnell auch wieder kehrtmachen. Aber was, wenn man ihn gemeinsam geht in netter Truppe, an der frischen Luft und einer schönen Landschaft? „Viele, die sich bei mir anmelden, erzählen mir, wie sie sich ärgern, dass sie schon so lange hier sind, aber sich manche Dinge einfach nicht merken können”, erzählt Maria Teresa Troja.

Wer miefige Sprachkurs-Räume und das trockene Vokabelpauken leid ist, kommt zu ihr. „Spanisch und wandern” heißt das ungewöhnliche Programm, das sie bereits seit zwei Jahren immer mal wieder anbietet. Am 25. November fällt wieder der Startschuss. Es ist Wanderzeit – und damit auch Spanischlern-Zeit. Das Konzept klingt simpel, scheint aber sehr effektiv: Zusammen mit Maria Teresa Troja und zwei, drei spanischen Wanderführerinnen, die kein Deutsch sprechen, geht es sonntags los.

Bei einer Tasse Kaffee bespricht man in der Runde, was auf dem „Stundenplan” steht – der Unterschied zwischen „ser” und „estar” etwa. Dann ist gemeinsamer Aufbruch: Mal geht es nach Campos auf den Markt, mal an den Strand von Es Trenc, mal ins Gebirge, mal nach Sóller: „Das Ziel hängt davon ab, was wir lernen wollen. In Sóller zum Beispiel müssen sich die Teilnehmer selbst zurechtfinden, Dinge erfragen, mit Einheimischen reden.” Jedes Mal wird ein festgelegtes Basiswissen vermittelt, ganz viel lernt man auch aber in der Improvisation durch den spontanen und stetigen Austausch: „Nur mitlaufen und nichts sagen, gibt es nicht!”, sagt sie lachend. Kniffelig: Mit dem wachsenden Spanischwissen nimmt auch der Schwierigkeitsgrad der Touren zu.

„Ich habe selbst festgestellt und später auch in wissenschaftlichen Studien gelesen, dass das Laufen besondere Hirnregionen aktiviert”, erzählt Maria Teresa. „Der ganze Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt, die Kreativität gefördert. So werden Vokabeln und Grammtikregeln tiefer verankert.” Sie selbst merke sich Dinge so auch am besten.

Maria Teresa hat Sprachwissenschaften, Kunstgeschichte und Betriebswirtschaft studiert und somit drei Studienabschlüsse. Aufgewachsen ist die 54-Jährige mit einem Vater spanischer Abstammung in den Staaten, lange Zeit war sie Direktorin einer Hamburger Schule, seit 1997 ist sie auf der Insel.

Nach der Wanderung geht es traditionell auf eine schöne mallorquinische Finca, es wird typisch gekocht und in geselliger Runde geplaudert. Insgesamt müsse man fünf bis sechs Stunden Zeit einkalkulieren. Am 25. November gibt es ein erstes Informationstreffen, dabei werden mit den Interessierten auch die Termine und Touren besprochen. Angesprochen sind alle, die ihr Spanisch verbessern wollen – blutige Anfänger genauso wie Fortgeschrittene, denen der grammatikalische Schliff fehlt. „Je bunter die Gruppe, desto besser. Dann kann man auch viel von den anderen lernen.”

25 . November, 14.30 Uhr, erstes Infotreffen im Club Naútico Sa Rapità. Wanderungen sonntags, Gruppenstärke: maximal 10 Personen, Kosten: 55 Euro pro Person inklusive Essen und Material