Knapp zwei Monate vor Jahresende zeichnet sich für das
Tourismusgeschäft auf den Balearen bereits jetzt ein höchst
erfolgreicher Verlauf ab. Der Tourismus-Experte der spanischen
Tageszeitung „Ultima Hora”, Juan Luis Ruiz Collado, spricht vom
„besten Saisonabschluss in der Geschichte der Inseln”. Rekorde
werden bis Jahresende bei den Besucherzahlen, der Hotelauslastung,
den Zahlen der Beschäftigten und der Übernachtungen erwartet. So
werden bis Ende 2007 rund 13'2 Millionen Urlauber die Inseln
besucht haben (2006: 12'5).
Der balearische Finanzminister Carles Manera gibt sich
zurückhaltender, spricht aber ebenfalls von einer guten Konjunktur.
Die Gewinne der Übernachtungsbetriebe – sie stellen das Rückgrat
der Inselwirtschaft – werden 2007 höher ausfallen als im Vorjahr.
Das wirke sich direkt auf das Wirtschaftswachstum des Archipels
aus. Für das laufende Jahr sagt Manera eine Zunahme des
Brutto-Inlandsprodukts um 3'1 Prozent vorher. Für 2008 betrage die
Prognose drei Prozent. „Damit liegen wir über dem europäischen
Schnitt.”
Unterdessen wiederholen sich auf Mallorca jene Bilder, wie sie
zum Monatswechsel Oktober/November Tradition haben: Viele Hotels
schließen ihre Pforten, an den Stränden kehrt Ruhe ein, Pächter
bauen die Sonnenschirme ab und stapeln die Liegen im Winterdepot.
Vor den Arbeitsämtern bilden sich lange Schlangen. Viele
Saisonkräfte müssen sich in die Winterpause abmelden und ihren
Unterhalt bei den Behörden beantragen. Die Arbeitsamtverwaltung
geht davon aus, in diesen Tagen rund 80.000 Fälle bearbeiten zu
müssen.
Das Ende der touristischen Saison hat die Arbeitslosenzahlen in
die Höhe schnellen lassen. Im Oktober waren im Vergleich zum
Vormonat 19 Prozent mehr Menschen arbeitslos. Das war der höchste
Anstieg in ganz Spanien. Im Vergleich zum Oktober 2006 betrug der
Anstieg zehn Prozent. Ingesamt wurden 37.100 Menschen ohne Arbeit
registriert.
Anders als die Regierung sehen die Gewerkschaften den Verlauf
des Tourismusgeschäfts weniger rosig. „Das war kein gutes Jahr für
die Angestellten. Hinzu kommt, dass jedesmal mehr Hotels bereits im
Oktober dichtmachen”, sagt der Arbeitsmarktsprecher der
Gewerkschaft UGT, Manuel Pelarda.
Die Zunahme der Urlauberzahlen auf den Inseln war 2007 vor allem
bedingt durch den starken Zuwachs bei den Festlandspaniern, plus 21
Prozent (2006: 2'8 Millionen)
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