Die Insel bekommt eine neue Attraktion: Das
Cabrera-Info-Zentrum in Colònia de Sant Jordi steht kurz vor seiner
Fertigstellung. Die Eröffnung ist für Oktober geplant. Auf rund
2500 Quadratmetern sollen die Besucher einen Einblick in Natur,
Unterwasser– und Tierwelt, sowie Archäologie und Geschichte des
Archipels Cabrera gewinnen. Die Inselgruppe vor der Südostküste
Mallorcas steht unter Naturschutz und dementsprechend schwierig ist
es, dorthin zu gelangen (siehe nebenstehenden Kasten).
In dem Ausstellungs-Zentrum sind unter anderem
Meerwasser-Aquarien vorgesehen, sowie Nachbildungen archäologischer
Fundstücke und Exemplare der Flora und Fauna der Inseln. Auf
mehreren Stockwerken soll außerdem mit Hilfe audiovisueller Medien
der Naturpark Cabrera nachgebildet werden. Laut dem Bauherren – dem
spanischen Umweltministerium – wird das Zentrum das größte seiner
Art in ganz Europa. Die Kosten für das Projekt liegen bei 20
Millionen Euro. Das Hauptgebäude ist in seiner Formgebung an die
vorchristlichen Talaiot-Siedlungen angelehnt, die es an
verschiedenen Stellen Mallorcas gibt.
Das Projekt ist in den vergangenen Jahren heftig um stritten
gewesen. Die Idee stammt von dem ehemaligen balearischen
Ministerpräsidenten Jaume Matas (PP) – allerdings trieb er den Bau
des Zentrums voran, als er noch Umweltminister in Madrid war. Die
aktuelle sozialistische Zentralregierung tat sich anschließend
schwer mit der Umsetzung des vom politischen Gegner initiierten
Großprojekts.
Aber auch die Bauarbeiten standen unter keinem guten Stern. Um
mehr als ein Jahr hat sich die Fertigstellung mittlerweile
verzögert, weil sich das Gelände als zu feucht erwies. Immer wieder
sickerte Meerwasser in die Baugrube, was die Betoniearbeiten für
mehrere Monate unmöglich machte.
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