Bei Atlético Baleares macht sich Optimismus
breit. Zwar kickt Palmas Traditionsklub nur in der Oberliga, aber
es weht doch Aufbruchstimmung durch das baufällige Estadio Balear.
„Tage des Ruhms warten auf uns”, steht auf frisch gedruckten
Plakaten: „Werde Mitglied! Montags, mittwochs und freitags von
18.30-20.30 Uhr.”
Während es der Provinzklub TSG Hoffenheim dank der Millionen von
Mäzen Dietmar Hopp mittlerweile bis in die zweite deutsche Liga
geschafft hat, haben die Blau-Weißen aus Palma noch nicht zum
Steigflug abgehoben. Das soll sich jetzt aber ändern. Vor allem mit
der Hilfe eines deutschen Inselbewohners: Immobilienunternehmer
Matthias Kühn ist Hauptsponsor und Vizepräsident des Klubs und will
Atlético auf längere Sicht bis in die erste spanische Liga
hieven.
„Der Klub muss wieder da hin, wo er mal war”, sagt Kühn. In der
Primera División war Atlético zwar nie, wohl aber die klare Nummer
eins auf Mallorca: Als Real noch in den Niederungen des spanischen
Amateurfußballs dümpelte, sorgten die Blau-Weißen in der zweiten
Liga zumindest für ein wenig Aufsehen.
Kühn vermutet ein großes Fanpotenzial, das sich durch sportliche
Erfolge aktivieren lasse. Selbst den Testspielsieg im
Elfmeterschießen gegen Real Mallorcas zweite Mannschaft verfolgten
in der vergangenen Woche mehrere Hundert Fans.
Der Etat des Klubs wird zur neuen Saison noch einmal angehoben,
der Aufstieg in die dritte Liga ist Pflicht, das Estadio Balear
soll modernisiert werden. Auch der Versuch, namhafte Ex-Profis zu
verpflichten, gilt im Klub nicht als gescheitert, auch wenn der
frühere Bundesligaspieler Jörg Reeb den Klub nach wenigen Monaten
wieder verließ. Entscheidend aber ist laut Kühn, dass die
Mallorquiner mitziehen. „Wer Mallorca kennt, weiß, dass man die
Dinge hier poco a poco machen muss. Du kannst hier nicht als
Ausländer mit der Dampfwalze kommen und nur die Kohle auspacken.
Das wirkt großkotzig. Das Projekt muss sich im Einklang mit dem
Umfeld entwickeln.”
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.