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Zu voll und zu heiß, stöhnt im Hochsommer so mancher Resident auf Mallorca – und nimmt Reißaus, sofern er sich das leisten kann. Die Facts sind nicht von der Hand zu weisen. Jedes Hotelbett ist derzeit belegt; und wenn die Höchsttemperaturen mal unter 30 Grad bleiben, steht das als Sensation in der Zeitung. Die Urlauber, die einem mal wieder seltsamen deutschen Sommer entkommen sind, sehen das anders. Es ist eben wie immer: Man sehnt sich nach dem, was man gerade nicht hat. Die Gäste freut's, dass sie auf das Wetter zählen können und in den Urlaubsorten ordentlich was los ist. So stellt man sich die „schönste Zeit des Jahres” im Süden vor.

Der Autor dieser Zeilen ist Resident – und dennoch ein überzeugter Mallorca-Urlauber. Im Hochsommer! Er tut es einfach den weisen Mallorquinern nach, die die heißesten Wochen traditionell gerne „a la fresca” in irgendeinem Küstenort verbringen, dort, wo immer eine frische Brise weht und sich Urlaubs-Stimmung weit schneller einstellt als nach einem anstrengenden Flug irgendwo hin auf der Welt.

Mallorca auf diese Art zu erleben, ist ein Gedicht. Der Mensch entschleunigt, wie das auf Neudeutsch heißt. Man passt sich dem Klima an, geht früh oder spät schwimmen – und nutzt die Mittagshitze zur geselligen Runde im Schatten oder zum Dösen. Die Kleiderordnung ist aufgehoben; man braucht so wenig, wenn es auch nachts warm bleibt. Das Meer ist – von einigen Quallenschwärmen an der Westküste – fast immer blitzsauber; derzeit auch nicht so überheizt, wie wir das in den Vorjahren erlebt haben. Das heißt: Wassersportmöglichkeiten ohne Ende.

Dazu bedarf es auch keiner Yacht à la Hamilton. Taucherbrille und Flossen tun es auch. Und dann die Fiestas. Was im Sommer an Unterhaltung geboten wird, ist unglaublich. Ich habe einen Teil des Wochen andauernden Festprogramms in Can Picafort erlebt, vom Ökomarkt über das Freiluftkino bis zum Konzert mit Tomeu Penya. Chapeau! Mittwochnacht stieg ein Feuerwerk, das den großen in Palma kaum nachstand.

Mallorca im Sommer? Aber ja!