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Die mallorquinische Tourismusbranche jubiliert. Die Prognosen für den bevorstehenden September sind hervorragend. Wie schon in den vergangenen Monaten liefern die Zahlen der Urlauber Grund zur Freude. Mallorca ist eben einfach „in” – vor allem bei den Deutschen.

„In” ist in gewisser Weise auch die Nordsee-Insel Sylt. Oft werden Mallorca und Sylt in einem Atemzug genannt. Wie eine MM-Umfrage ergab, will aber kaum ein Mallorca-Urlauber mit denen tauschen, die auf Sylt am Strand faulenzen. Dennoch liegt ein Vergleich Sylt – Mallorca nahe. Und auch in Deutschland ist das Thema heiß: In dieser Woche widmet sich das ZDF-Morgenmagazin täglich der Frage „Sylt oder Mallorca?”. Man hat auf beiden Inseln verschiedene Aspekte beleuchtet. Für Sylt war Tim Kröger zuständig, auf der „Lieblingsinsel der Deutschen” (damit ist natürlich Mallorca gemeint) schaute sich Alexander von Sobeck um. MM sprach am Mittwoch mit dem Pariser ZDF-Korrespondenten.

Mallorca Magazin: In den vergangenen Tagen gab's den Inselvergleich hinsichtlich der Strände, der Gastronomie und der Sportaktivitäten. Was folgt denn noch am Donnerstag und Freitag?
Alexander von Sobeck: Donnerstag geht es um Land und Leute. Wir haben unter anderem den Künstler Ben Jakober in seinem Museum besucht und waren im ,La Reserva Rotana", um Hoteldirektor Max Bienert zu interviewen, der schon lange auf Mallorca zu Hause ist. Wir wollen zeigen, dass Mallorca nicht nur aus Touristen besteht, sondern auch viele Deutsche dort inzwischen ganz oder teilweise leben.

MM: Das ist der Donnerstag. Und welchen Aspekt haben Sie sich für Freitag rausgepickt?
Sobeck:
Freitag ist dem Nachtleben gewidmet. Aber abseits vom Ballermann und diesen Klischees. Wir zeigen, dass es viele nette Lokale und Diskotheken gibt.

MM: Wie fällt denn Ihr ganz persönliches Fazit des Inselvergleichs zwischen Mallorca und Sylt aus?
Sobeck: Ich kenne beide Inseln seit langem sehr gut. Der Vergleich ist vielleicht nicht ganz gerecht, denn Mallorca ist sechsmal so groß wie Sylt und daher auch vielfältiger. Außerdem ist das Wetter sehr viel besser. Mallorca hat sich in den letzten Jahren sehr entwickelt. Für den normalen Touristen bietet die Insel angesichts der genannten Gründe wohl das umfangreichere Angebot.

MM: Wie kam die Idee zu der Gegenüberstellung eigentlich zustande? Und warum haben gerade Sie den Mallorca-Part übernommen, wo Ihr Schreibtisch doch in Paris steht?
Sobeck: Ich bin Leiter des ZDF-Studios Südwesteuropa mit Sitz in Paris und somit auch für Mallorca zuständig. Vor gut zwei Wochen habe ich gerade auf der Insel Urlaub gemacht und bekam einen Anruf vom Morgenmagazin, wo man die Idee geboren hatte. Ursprünglich sollte auch noch Rügen dabei sein, die Redaktion hat aber offenbar schnell festgestellt, dass es da noch nicht viel zu vergleichen gibt. Ich habe also an meinen Urlaub eine Woche drangehängt und die Beiträge produziert. Die Bilder sind alle ganz frisch, ich bin erst seit drei Tagen wieder zurück in Paris.

MM: Wie lange kennen Sie Mallorca?
Sobeck: Da müsste ich nachdenken. Vielleicht seit etwa 20 Jahren. Früher, als ich noch in Deutschland gelebt habe, war ich meistens zweimal pro Jahr da. Zu Ostern oder Pfingsten und dann im Herbst mit Freunden zum Segeln. In den vergangenen drei Jahren haben wir aber in Frankreich Urlaub gemacht. Jetzt ergab sich mal wieder eine Reise nach Mallorca.

MM: Vor diesem Hintergrund: Was ist Ihnen diesmal besonders aufgefallen?
Sobeck: Wie schon erwähnt hat sich Mallorca im Laufe der vergangenen Jahre in vielfacher Hinsicht stark entwickelt. Es gibt inzwischen viele schöne Hotels. Auch die Gastronomie hat einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Nehmen wir zum Beispiel Portocolom. Da gab es vor Jahren, wenn ich mich recht erinnere, nur eine einzige kleine Kneipe am Hafen. Und jetzt findet man dort schon eine ganze Meile mit vielen netten, empfehlenswerten Lokalen.

MM: Haben Sie vielleicht noch ein weiteres Beispiel für Mallorcas Entwicklung?
Sobeck: Mir ist das wunderbar ausgebaute Schnellstraßensystem sehr positiv aufgefallen. Wenn ich mich da noch dran erinnere, wie man früher zum Beispiel auf der Straße nach Manacor hinter einem langsam fahrenden Lkw hinterherzuckeln musste und nicht überholen konnte. Das fällt dank der neuen Straße weg. Irgendwo müssen die EU-Gelder ja auch geblieben sein ...

Mit Alexander von Sobeck sprach MM-Redakteur Nils Müller