Je mehr die Temperaturen im Sommer steigen, umso geringer ist
der Appetit auf schweres Essen. Leichte Gerichte sind angesagt.
Nach Möglichkeit kalt, ohne den Magen zu belasten, dafür aber
schmackhaft und erfrischend. Ein Standardgericht dieser Art ist die
spanische kalte Gemüsesuppe Gazpacho. Ein Gericht, das zwar
ursprünglich aus Andalusien stammt, aber auf Mallorca längst
„eingemeindet” wurde.
Gazpacho hat einen Siegeszug rund um die Welt angetreten, ist
auf Speisekarten in New York und Chicago ebenso zu finden wie in
guten Restaurants in Mitteleuropa. Dorthin gelangte die frische
Suppe aufgrund des Tourismusbooms der 60er und 70er Jahre an der
Costa del Sol. Andalusische Arbeitnehmer brachten sie mit nach
Mallorca. Nur musste für die Erfindung dieser kühlen Durstlöscher
erst einmal die Neue Welt entdeckt werden.
Mit bis dahin unbekannten Nahrungsmitteln wie Tomate, Paprika
oder Kartoffeln entwickelte sich an den Mittelmeerküsten Spaniens
aus den neuen und alten traditionellen Produkten wie Oliven,
Mandeln oder Wein eine vorbildliche Ernährungsweise.
Zur Zubereitung werden zuerst Tomaten, Paprika, Gurken,
Zwiebeln, Knoblauch und eventuell weitere Gemüse geputzt. Die eine
Hälfte wird püriert und mit Wasser oder Gemüsebrühe vermischt, die
andere Hälfte in feine Würfel geschnitten. Gewürzt wird mit Salz,
Pfeffer, nach Geschmack auch zerstoßenem Kreuzkümmel und Chili
sowie etwas Weinessig. Serviert wird Gazpacho gut gekühlt mit einem
Schuss Olivenöl und frisch gebratenen Croûtons oder gewürfeltem
Weißbrot. Die Gemüsewürfel werden untergemischt oder in separaten
Schalen gereicht, so dass jeder die Mischung selbst bestimmen
kann.
Bei der traditionellen Zubereitung werden der Suppe noch vor dem
Pürieren Paniermehl oder eingeweichtes Weißbrot und hartgekochtes
Eigelb zugegeben, was sie gehaltvoller und sämiger macht.
Es gibt Varianten des Gazpachos wie zum Beispiel den Ajo Blanco
aus Málaga, der mit Mandeln und Trauben zubereitet wird.
Gazpacho ist ein überaus gesundes Essen, voller Vitamine,
Ballaststoffe und Mineralien, darüberhinaus auch arm an Kalorien.
Man sollte die Gazpacho vor dem Servieren immer längere Zeit im
Kühlschrank ziehen lassen. (G.K.)
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