Mallorca - Palma erstickt im Verkehr. Zumindest kann man leicht
auf diesen Gedanken kommen, wenn man zwischen 7.30 und 9 Uhr mit
dem Auto auf dem Weg zur Arbeit ist oder die Kinder in die Schule
fährt. Stellenweise geht nichts mehr. Benutzer der Stadtumgehung
Vía de Cintura in Richtung Andratx haben sich schon lange mit dem
täglichen Stop and Go auf der Autobahn abgefunden. Radarkontrollen
sind um diese Zeit überflüssig. Die Schilder, die auf die erlaubte
Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern verweisen,
persiflieren sich selbst.
15 Minuten Stau sind bei der Kalkulation der Fahrzeit immer zu
berücksichtigen. Wenn nichts dazwischen kommt. Selbst der kleinste
Auffahrunfall wirft die Planung aber leicht um eine Stunde zurück.
Vor allem zwischen den Abfahrten zur Calle Aragón und nach
Puigpunyent staut sich der Verkehr regelmäßig. In der Gegenrichtung
läuft es oft auch nicht flüssiger.
Daran wird sich wohl so schnell nichts ändern. Das Problem ist
altbekannt, Lösungen bedürfen aber noch einer politischen
Entscheidung. Verkehrsplaner befürworten energisch einen zweiten
Stadtring, um das Nadelöhr zu entschärfen. Umweltschützer lehnen
diese Variante entschieden ab. Ein Konsens könnte eine schon lange
angedachte Untertunnelung des Paseo Marítimo sein. Wer dieses
Megaprojekt allerdings bezahlen kann, ist unklar.
Vielleicht, fragt sich mancher, wäre ja der Ausbau des
öffentlichen Nahverkehrs und dessen kostenlose Benutzung eine
Alternative. Wer kein Auto benutzt, steht auch nicht im
Stau.(khe)
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