Boris Becker hat auf Mallorca nicht nur Freunde. Das gilt
insbesondere für das Dörfchen Artà. Das ist jene Gemeinde, in der
der Ex-Tennisstar ein Landgut besitzt. Derzeit steht die Finca zum
Verkauf, für 15 Millionen Euro.
Zurück zu Artà. Hier hat der Gemeinderat am Donnerstag
vergangener Wo che eine Erklärung verabschiedet, nach der Becker
sein Werbelächeln nicht mehr im Namen der Balearen erstrahlen
lassen soll.
Zum Hintergrund: Erst vor drei Wochen hatte der einstige
Wimbledon-Sieger auf der Internationalen Tourismus-Börse ITB in
Berlin auf Einladung der Balearen-Regierung die Schönheiten der
Inseln gepriesen. Daneben rührte er gemeinsam mit dem Fotomodel
Claudia Schiffer und dem Ex-Tennisprofi Carl Uwe Steeb die
Werbetrommel für das Golfturnir Mallorca Classic.
Der Rathaus-Beschluss aus Artà wird damit begründet, dass Becker
„ein Wiederholungstäter beim Verstoßen gegen die Baugesetze” der
Gemeinde sei. Die Erklärung war von einem Gemeinderat der
Vereinigten Linken eingebracht worden. Die regierenden Sozialisten
unterstützten den Antrag. Der Juniorpartner UM enthielt sich. Die
konservative Opposition votierte dagegen.
Es ist bekannt, dass Boris Becker seit dem Jahre 2000
Schwierigkeiten mit dem Bau seines Anwesens hatte. Die Gebäude
waren zu groß ausgefallen und mussten nach langem Rechtsstreit zum
Teil abgerissen werden. Becker hatte im weiteren Verlauf erklärt,
er sei von seinen Beratern falsch informiert worden.
2006 leitete das Rathaus von Artà ein neues Baurechtsverfahren
gegen den prominenten Deutschen ein. Becker habe auf seiner Finca
erneut Baumaßnahmen umgesetzt, für die er den Vorwürfen zufolge
keine Genehmigungen hatte. Der Ex-Tennisstar reichte nachträgliche
Anträge ein, doch über die ist noch nicht entschieden.
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