Wenn Toni Mathis sie hier auf Mallorca zusammentrommelt, dann
tanzen alle nach seiner Pfeife: Bernd Schneider, Jammie Green, Mika
Häkkinen, Bruno Spengler, Alexandros Margaritis, Stefan Mücke,
Daniel la Rosa, Mathias Lauda, Paul di Resta und Susie Stoddart.
Motorsport-Fans kennen diese Namen. Es handelt sich um die Piloten,
die 2007 für die Teams HWA, Mücke und Persson in einem Mercedes das
Deutsche Tourenwagen-Masters bestreiten werden.
Physiotherapeut Toni Mathis ist seit 15 Jahren für die Fitness
der Mercedes-DTM-Fahrer zuständig, arbeitete davor für den
Automobilkonzern in dessen Formel-1-Team. Dass er im Frühjahr mit
seinen Schützlingen nach Mallorca kommt, hatte für den Österreicher
schon Tradition. Er war schon viele Male zum Trainieren hier.
Allerdings suchte man die DTM-Fitnessgruppe 2005 und 2006 auf der
Insel vergebens.
Jetzt waren sie wieder da: Fahrer und Betreuer quartierten sich
bis vergangenen Sonntag eine Woche lang im Pula Suites Hotel nahe
Son Servera ein. Auf dem Programm standen Jogging, Wandern,
Radfahren, Tennis und Golfen. Die optimale Fitness soll den Fahrern
helfen, das Selbstbewusstsein zu steigern.
Einer, der Mathis schon seit vielen Jahren kennt, sorgte naturgemäß
für die größte Aufmerksamkeit: Mika Häkkinen, der
Formel-1-Weltmeister der Jahre 1998 und '99. Der Finne startet seit
2005 für Mercedes in der DTM.
Obwohl es im Winter Gerüchte gab, Häkkinen werde zurückkehren in
einen Mercedes-Formel-1-Boliden, bleibt er der DTM treu. „Ich
konzentriere mich voll und ganz auf die DTM. Es gibt nichts, was
mich motivieren würde, in die Formel 1 zurückzukehren”, so Häkkinen
im Mallorca-Interview. „Ich habe dort bereits das erreicht, was ich
erreichen konnte, habe zwei Titel gewonnen. Ich stehe voll hinter
dem, was ich jetzt mache, habe ein großartiges Team, das ernsthaft
und kompetent arbeitet.”
Am 22. April startet die DTM also mit Mika Häkkinen in die neue
Saison, das erste Rennen findet auf dem Hockenheimring statt.
Vielleicht gelingt dem früheren Weltmeister im Laufe der nächsten
Monate ja sein zweiter DTM-Sieg – bisher konnte er die Konkurrenz
erst einmal hinter sich lassen, und zwar 2005 im belgischen
Spa.
„Ich fahre ein großartiges Auto”, betont Häkkinen, der mit sich
und seinem Dasein im Reinen zu sein scheint. „Jedes Mal, wenn ich
in das Auto einsteige, bin ich glücklich.” Zwar beschäftigt sich
Häkkinen nicht mehr mit dem Gedanken, in die Formel 1 einzusteigen.
Was dort los ist, darüber bleibt er aber natürlich auf dem
Laufenden. Und der Finne gehört zu den wenigen Menschen, die ganz
genau sagen können, was jemand mitbringen muss, der
Formel-1-Weltmeister werden will. „Man muss Egoist sein und
ausgeglichen, braucht Konzentration und Konstanz. Außerdem muss man
fest von seinen Möglichkeiten überzeugt sein. Du darfst nicht in
den Spiegel gucken und zweifeln.”
Körperlich war nicht nur Mika Häkkinen am Ende des
Trainingslagers unter der Ägide von Toni Mathis top drauf: „Ich
fühle mich sehr gut, bin gut in Form. Ich bereite mich auf die neue
Saison vor und trainiere sehr hart, damit alles gut läuft.”
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