TW
0

In Anlehnung an Frankreich könnte man auf Mallorca verkünden: „Le blanc de blancs nouveau est arrivé”. Mit dem hier abgewandelten Jubelruf teilen die Franzosen einander mit, dass der neue Jahrgang des Beaujolais in den Weinstuben und Cafés eingetroffen ist. Das Probieren und Kommentieren des jungen Roten gilt in Frankreich als Volkssport.

Bei den Weinliebhabern auf Mallorca ist es ein Weißwein, dessen Eintreffen in Handel und Gastronomie von Jahr zu Jahr mit mehr Spannung erwartet wird. Es handelt sich um den Blanc des Blancs, eine Cuvée aus den Kellern des Weingutes Macià Batle in Santa Maria. Kein anderer Weißer der Insel hat in wenigen Jahren mehr Renommee erlangen können. Neben einer Reihe von Auszeichnungen, die der Wein insbesondere auf Messen in Deutschland einheimste, belegt die große Nachfrage seine Beliebtheit: Meist war er wenige Wochen nach seiner Präsentation im März restlos ausverkauft.

Mit dem Jahrgang 2006, der am vergangenen Mittwoch von der Bodega wie in den Vorjahren in einem bekannten Fischrestaurant in Palma vorgestellt wurde, ist Macià Batle offenbar einmal mehr ein edler Tropfen gelungen. „Das ist ein wunderbar zu trinkender Wein, den man in Erinnerung behält”, schwärmt MM-Weinkolumnist Norbert Deingruber. Der Blanc de Blancs warte mit reichen, teils tropischen Früchtearomen und zitrusfrischer Säure auf. Der Anteil von rund 20 Prozent Chardonnay-Trauben trage viel zum Stil des Weines bei, so Deingruber. „Ein starker Wein. Das wird wieder ein Bestseller werden.” Gleichfalls positiv äußert sich Tristán-Sommelier Alejandro Velázquez. „Das ist ein schöner, frischer Sommerwein.” Er eigne sich gut als Begleiter zu allen Fischgerichten, aber wegen seiner Frische und Fruchtaromen auch als Aperitif. „Ein sehr gelungener Weißer aus Mallorca.”

Macià Batle brachte seinen Blanc de Blancs erstmals 1999 auf den Markt. „Es war für uns zunächst nur ein Experiment”, erinnert sich Weingutdirektor Ramon Servalls. Damals wurden 18.000 Flaschen von dem Verschnittwein aus heimischem Prensal und Chardonnay abgfüllt. Vom jüngsten Jahrgang sind es hingegen 180.000. Ungeachtet der Verzehnfachung der Produktion sei die Qualität sogar besser als früher. „Die Weinstöcke sind älter. Und wir haben mehr denn je unseren ganz eigenen Stil gefunden.”