Nun ist es amtlich: Boris Becker verkauft seine Prachtfinca „Son
Coll” bei Artà, der Verkaufspreis soll 15 Millionen Euro betragen.
Unter der Referenznummer 6060 wird das 245.000-Quadratmeter-Anwesen
des Ex-Tennis-Stars in der Rubrik „Premium Selection” im aktuellen
Katalog des Immobilienunternehmens Kühn & Partner mit
Hochglanz-Fotos angeboten: „Märchenhaft und repräsentativ” – ganz
so, wie es im dazugehörigen Text beschrieben wird.
Der Kern des Luxus-Landsitzes besteht aus einer imposanten, im
marokkanischen Stil gestalteten Steinfinca, an die sich vier
weitere Gebäude anschließen – „mit allen Möglichkeiten für
Privatleben, geschäftliche Repräsentation und mit diversen
Sportmöglichkeiten”, wie dem Beitext zu entnehmen ist: „Luxus auf
höchstem Niveau”.
Auf hohem Niveau spielte sich allerdings auch der Ärger ab, der
Boris Becker jahrelang mit den zuständigen spanischen Behörden
verband. 1997 hatte er das Grundstück für angeblich eine Million
Euro gekauft und darauf einen gigantischen Neubau in Angriff
genommen. Der Vorwurf der Behörden: Die Finca sei viel zu groß, der
Bau verstoße gegen den Landschaftsschutz, der „illegal errichtete
Teil” des Millionenobjekts fiel gar dem Abriss zum Opfer.
Hauptgrund: Die genau 987'67 Quadratmeter umfassende Wohnfläche war
– ohne Vorsatz des Bauherrn – bei Weitem größer als die maximal
erlaubten 500 Quadratmeter ausgefallen. Im Mai 2001 ereilte ihn der
erste Baustopp; selbst ein publicitywirksames Treffen mit
Inselratspräsidentin Maria Antònia Munar änderte nichts an den
Fakten.
Die Scherereien mit den Behörden – Teilabriss, Bußgelder –
sollen dem Ex-Tennis-Profi rund 420.000 Euro Extraausgaben beschert
haben. Kein Wunder also, dass bereits 2002 ein geplanter Verkauf
der Becker-Finca „unter absoluter Diskretion” durch die Medien
geisterte. Schon damals machte die „Bild”-Zeitung daraus eine
gewohnt emotionsgeladene Story: „Boris verkauft seine
Unglücks-Villa”, wobei allerdings noch von einer Summe von acht
Millionen Euro die Rede war.
Dann im August letzten Jahres die scheinbare Trendwende: Rund
120 Gäste lud Boris Becker zur offiziellen Einweihungsparty nach
Son Coll. Allerdings wurden schon damals Stimmen laut, die über
eine „Aufwertung” der Finca, vor allem auch ihres Verkaufspreises
durch die medienwirksame Präsenz ihres Eigentümers
spekulierten.
Nach Claudia Schiffer, die ihr 400.000-Quadratmeter-Anwesen auf
Cap Andritxol im Juli 2005 für rund elf Millionen Euro an einen
russischen Geschäftsmann verkaufte, gibt nun auch Boris Becker sein
Domizil auf. Insel-Fan wird er wohl bleiben. Verkündete er doch
just – neben Claudia Schiffer – auf der Reisemesse ITB in Berlin,
dass „seine Liebe zu Mallorca allseits bekannt” sei. Noch ist er ja
auch „drin” im Haus. Noch.
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