Blumenladen und Dekorationsgeschäft, Kaffee- und Weinbar: Das
„Blumencafé” ist Treffpunkt kreativer Menschen in Artà. Drei bis
vier Tische stehen bei gutem Wetter in der schmalen Gasse, frische
Blumen und Regale mit Geschenk- artikeln ziehen in der Calle
d'Antoni Blanes 4 die Blicke der Passanten auf sich. Vor gut zwei
Jahren eröffneten Petra und Markus Klar in dem Altstadthaus ihr
liebevoll gestaltetes Geschäft, seither hat „pedra i flor”, so der
Name des „Blumencafés”, eine gewisse Eigendynamik entwickelt.
„Wir möchten, dass die Kunden bei uns auch Zeit haben, einen
Moment innezuhalten, bei einem guten Kaffee oder einem Glas Wein”,
erklärt Petra Klar die Idee. Die Florist-Meisterin und der
Architekt beschlossen also, zu ihrem Sortiment von Blumen- und
Geschenkartikeln auch eine Kaffee-Bar und eine kleine Küche
einzurichten.
Zwei Jahre studierte Markus Klar verschiedenste Kaffeesorten und
Zubereitungsarten, sein „Café con Leche” hat sich heute weit über
Artà hinaus herumgesprochen. Ein großer Tisch im Verkaufsraum
bietet Stühle für einen Plausch nach dem Einkaufsbummel oder einem
Glas Wein am Abend, und wurde inzwischen zum Treffpunkt deutscher
Künstler, mallorquinischer Kaffeeliebhaber oder derer, die
eigentlich nur einen Strauß Tulpen kaufen wollten. Galeristen,
Maler und Fotografen gehen hier ein und aus, ebenso wie
Schmuckdesigner Tasso Mattar oder MM-Kolumnist Eric Kellermann.
Letzterer hält hier auch Lesungen oder besucht die Vernissagen
anderer Kreativer aus Artà, die in unregelmäßigen Abständen im
ersten Stock des Hauses ihre Werke ausstellen.
Im Oktober findet im gesamten Haus das Lichterfest, ein
vorweihnachtlicher Basar, statt. Für Ostern ist eine Vernissage der
Galeria ICA aus Münster geplant, die zusammen mit
Schwarz-Weiß-Fotografien von Margit Auler afrikanische Skulpturen
zeigt. „Wir stellen für die Künstler unsere Dachgeschossräume zur
Verfügung, organisieren müssen die Aussteller alles selbst”, sagt
Petra Klar. Genau diese offene Art der Gastfreundschaft, so sagen
heute Freunde und Kunden, habe „pedra i flor” zum echten Treffpunkt
im Ort gemacht, zum kommunikativen Zentrum zwischen Blumen, buntem
Geschirr, Kerzenleuchtern und glitzernden Tischdecken.
Die Dekorationskunst bieten die Klars übrigens auch für
Hochzeiten und Feiern aller Art, besonders Trauungen auf der Insel
hätten zur Zeit Hochkonjunktur.
Die Kundschaft im Laden ist gemischt, vom Tag der Eröffnung an,
so erzählt Petra Klar, hätten auch die Mallorquiner ihr Geschäft
angenommen. „Die haben uns hier schon bei der Renovierung mit
Arbeitshosen und Farbklecksen beobachtet und sich wohl gefreut,
dass jemand das alte Haus wieder ein bisschen in Schuss bringt.”
Jetzt belegt Markus seinen ersten Catalan-Kurs, Petra begnügt sich
noch mit Castellano.
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