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Horst Abel macht sich stark für die Gründung einer Partei der ausländischen EU-Bürger auf Mallorca. Wenn sich das Vorhaben verwirklichen lasse, solle die künftige Europa-Partei bei den übernächsten Wahlen – also im Jahre 2011 – antreten, sagte der bekannte Fleischwaren-Produzent und langjährige Inselresident gegenüber MM. Die angestrebte EU-Partei solle sich politisch an die spanischen Konservativen (Partido Popular) anlehnen.

Horst Abel betont, dass er das Projekt gerne anstoßen möchte, keinesfalls jedoch eine Position innerhalb der neuen Partei anstrebe. „Zum einen habe ich damit in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gesammelt. Zum anderen droht meine Frau mit Scheidung, falls ich mich dort einbinden lassen sollte.”

Horst Abel hatte für erheblichen Wirbel gesorgt, als er 1997 die Gründung einer Deutschen-Partei auf Mallorca ins Auge gefasst hatte. Es hagelte Proteste, und der Absatz seiner Produkte brach ein. Schon damals war Abel Unternehmer genug, das Projekt abzublasen, um sein Firmenimperium zu wahren.

Der jetzige Vorstoß geht nach Abels Worten nicht auf ihn zurück, sondern ist eine Initiative britischer Residentenkreise. „Diese wollen das Rückgrat der Geschichte stellen; wollen uns Deutsche aber dabei haben.” Abel solle als Vermittler seine Landsmänner zum Mitmachen aktivieren. Namen der englischsprachigen Initiatoren nannte Abel nicht.

Der Vorteil einer eigenen Partei der ausländischen EU-Bürger besteht nach Abels Worten darin, dass sie in den Kommunen mit eigenen Kandidatenlisten antreten könnte. (EU-Ausländer haben ohnehin nur kommunales Wahlrecht.) Auf diese Weise wäre es für die ausländischen Residenten leichter, eigene Vertreter in den Gemeinderat hineinzuwählen. Die EU-Bürger könnten dadurch in einigen Küstengemeinden zum Zünglein an der Waage werden und so die Kommunalpolitik aktiver mitgestalten. Ein Direkteinzug über spanische Parteilisten sei hingegen weniger erfolgversprechend.

Warum aber macht sich Abel für die Idee einer EU-Partei stark, ohne sich persönlich einbinden zu wollen? „Weil ich die Idee an sich für eine sinnvolle Sache halte.”