Seit Samstag ist Palmas Plaça d'Espanya wieder der Nabel des
öffentlichen Nahverkehrs. Nach rund zweijähriger Bauzeit nahm der
völlig umgestaltete und in „Estació Intermodal Plaça d'Espanya”
umgetaufte Bahnhof wieder seinen Betrieb auf. Ein Bahnhofsgebäude
sucht der Fahrgast aber vergebens. Die Züge von und nach Inca, Sa
Pobla, Manacor und zu den auf der Strecke befindlichen Stationen
fahren unterirdisch in den Sackbahnhof ein. Ein überirdisches
Bahnhofsgebäude gibt es nicht.
Je zwei Rolltreppen befördern die Fahrgäste in die 20 Meter
tiefer liegende Eingangshalle. Dort können die Fahrscheine gekauft
und in zwei Wochen auch eine Guthabenkarte für den balearischen
Nahverkehrsverbund tib (Transporte de las Islas Baleares) beantragt
werden, mit der dann die Fahrpreise für Bahn, Metro und
Überlandbusse bargeldlos bezahlt werden können. Für die
Stadtomnibusse (EMT) ist die Karte allerdings nicht anwendbar. Auf
derselben Ebene befindet sich auch der Wartebereich. Eine
Bahnhofs-Cafeteria soll demnächst eröffnet werden.
Durch die Eingangshalle gelangt man mit einem gültigen
Fahrausweis durch ein Schrankensystem hindurch und mit weiteren
Rolltreppen hinab in die Abfahrt- und Ankunftsebene der Züge. Alle
Ebenen sind zusätzlich zu den Rolltreppen mit behindertengerechten
Fahrstühlen zu erreichen.
Ab Mitte April wird der über 100 Millionen Euro teure Bahnhof
auch die Endstation beziehungsweise der Beginn der neuen Metrolinie
sein, die die Balearen-Universität (UIB) an Palma verkehrstechnisch
anbindet. Insgesamt stehen zehn Gleise und fünf Bahnsteige für den
Personentransport zur Verfügung. Derzeit wird aber nur Bahnsteig 4
genutzt. Über Flachbildschirme werden an jedem Bahnsteig die
jeweiligen für die Verbindung relevanten Daten elektronisch
angezeigt. Der erste Zug fährt an den Wochentagen um 5.50 Uhr in
Palma ab, der letzte um 22.30 Uhr.
Noch befinden sich aber Teile des Bahnhofs und auch der
unterirdischen Strecke im Baustadium. Die Treppen an den Bahnsteig–
enden sind noch nicht für die Fahrgäste freigegeben. Über diese
Überführungen können nach Fertigstellung die Bahnsteige gewechselt
werden. Außerdem führen sie zu einem zweiten Ein- und Ausgang, der
mit der Fertigstellung der darüberliegenden Grünanlage Parc de ses
Estaciones geöffnet werden soll.
Neben der Abfahrt- und Ankunftsebene wird derzeit auch
fieberhaft an Palmas neuem Busbahnhof gearbeitet. Ab September
dieses Jahr soll die „Estació Intermodal Plaça d'Espanya” ein
zentrales Transportterminal bilden, von dem aus neben Bahn und
Metro auch jeder Ort der Insel mit etwa 70 verschiedenen Buslinien
erreichbar sein wird. Insgesamt 30 Haltebuchten sind für den
Busverkehr vorgesehen. Bis dahin fahren die Busse noch fünf
Fußminuten von der Plaça d'Espanya ab. Autofahrer, die auf den
öffentlichen Nahverkehr umsteigen möchten, können ihren Wagen in
der dritten Ebene parken. Über die Einfahrt der Calle Marqués de
Fuensanta stehen ihnen 300 Parkplätze zur Verfügung.
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