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Am Freitag, 27. Oktober, wird im Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst die Ausstellung „Picasso und die Bücher. Sammlung Bancaja” eröffnet. Gezeigt werden rund 108 Drucke unterschiedlicher Techniken – Holzschnitt, Linolschnitt, Lithografie, Fotogravüre und Offset – sowie 25 von Picasso illustrierte Bücher verschiedener Autoren: André Breton, Góngora, Petrarca, Tristan Tzara, Antonin Artaud. Die Exponate stammen aus der Sammlung von Bancaja. Das Museum begeht mit dieser Ausstellung den 125. Geburtstag von Pablo Picasso (Magala 1881 – Mougins 1973).

Picasso hat sich fast sein Leben lang mit Grafik beschäftigt. Das grafische Werk aus den Jahren 1899 bis 1972 umfasst insgesamt 2200 Arbeiten. Die Sammlung Bancaja ist die größte Privatsammlung, die es gibt. Als Buchillustrator ist Picasso in der Öffentlichkeit wenig bekannt, was daran liegt, dass es sich fast immer um rein bibliophile Ausgaben handelte. Picasso illustrierte Werke aus der griechischen Antike bis zu zeitgenössischer Literatur. Mal im Auftrag eines reichen Verlegers, mal für Freunde, ohne jedes finanzielle Interesse. Aber niemals war es reine „Bebilderung”, sondern immer ein kongeniales Kunstwerk.

Das älteste Stück der Sammlung ist „Clair de terre” von André Breton, herausgegeben 1923. Es enthält auch ein Porträt von Breton.

Picasso hatte Zeit seines Lebens eine enge Beziehung zu Poeten und zur Poesie vergangener Zeiten. Davon zeugt das Buch „Vingt poèmes” von Luis Góngora (erschienen 1943) mit 41 Kupferstichen und die wunderschöne Ausgabe von „Cinq sonnets de Petrarque” (1947). Picasso arbeitete auch mit Dichtern seiner Zeit zusammen, wie etwa mit Raymond Radiguet, Antonin Artaud oder Tristan Tzara, von dem in der Show gleich drei Wunderwerke zu sehen sind: „De mémoire d'homme” (1950), „A haute flamme” (1955) und „L'escalier de Flore” (1958).

Picasso lebte während des Spanischen Bürgerkrieges (1936 bis 1939) in Frankreich, verfolgte aber die Ereignisse in seiner Heimat mit ebensoviel Interesse wie Abscheu. Er war ein überzeugter Gegner des Caudillo Franco. 1937 schrieb und bebilderte er das Buch „Sueño y mentira de Franco”, eine bösartige Satire über den spanischen Diktator. Mit dem Erlös aus den Verkäufen versuchte Picasso die spanischen Republikaner zu unterstützen. Weitere Bücher sind unter anderen: „Le chef– d'oeuvre inconnu” von Balzac; sechs Lithografien zu „Dans l'atelier de Picasso”, geschrieben von seinem Freund und Sekretär Jaime Sabartés.

Außerdem zu sehen sind die Serien Suite 156, die erst kurz vor Picassos Tod in den Jahren 1970 bis 1972 entstanden. Dazu die „Suite Vollard”, benannt nach dem Pariser Kunsthändler und Galeristen Ambroise Vollard (1865 – 1939), der 1901 in Paris die erste Ausstellung mit Werken von Picasso ausrichtete. Damit setzte er ein Zeichen in der Kunstentwicklung dieses Jahrhunderts.

Die Sammlung „Suite Vollard” ist eine der größten und wichtigsten Sammlungen grafischer Arbeiten in der Kunstgeschichte überhaupt.

Die Arbeiten – vier Themenkreise „Bildhauerwerkstatt”, „Der Minotaurus”, „Rembrandt” und „La batalla de Amor” sowie einige Porträts von Ambroise Vollard – wurden von Picasso eigens für den Kunsthändler in den Jahren zwischen 1930 und 1936 gefertigt.

„Picasso y los libros. Colección Bancaja” im Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst Es Baluard, Palma, Plaça Porta Santa Catalina. Geöffnet bis 7. Janaur 2007 von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 20 Uhr. Die Eröffnung findet am Freitag, 27. Oktober, um 20 Uhr statt.