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Urlaubszeit soll Erholungszeit sein, nicht nur mit Kindern, sondern auch für die Kinder. Fast drei Monate bleiben in Spanien Schulen und viele Kindergärten geschlossen. Sommerkurse, Feriencamps, Zeltlager oder Sportaktivitäten werden zuhauf angeboten, um erwerbstätigen Eltern die Zeit bis zum eigenen Urlaub zu verkürzen. Doch Vorsicht: Kinder können leicht in Ferienstress geraten. Sollten sie sich nach Abschluss eines anstrengenden Schuljahres eigentlich erholen dürfen, beginnt für viele der Freizeitstress.

Sommerkurse beginnen frühmorgens. Der Schlaf ist in den Ferien oft knapper als zu Schulzeiten. Hinzu kommt die große Hitze. Deshalb raten Kinderärzte und Psychologen: Weniger ist mehr. Lasst die Kinder in den Ferien auch mal ausruhen. Langeweile ist besser als ein Überangebot an Aktivitäten, und die Kinderfrau für zu Hause ist nicht teurer als ein Segelkurs.

Für den Urlaub mit den Eltern sind dann andere Dinge zu beachten, besonders bei Flugreisen in warme Länder. Eine gutsortierte Reiseapotheke steht hier an erster Stelle. Da viele Kinder beim Fliegen Probleme mit dem Druckausgleich haben und leicht Ohrenschmerzen bekommen, sind abschwellende Nasentropfen im Handgepäck empfehlenswert, rät Kinderarzt Oliver Haak von der Clínica Picasso in Portals Nous. Geschwollene Schleimhäute können im Flugzeug gerade Kindern Probleme bereiten, sagt der Mediziner.

Säuglinge und Kleinkinder sollte man während des Starts und der Landung trinken lassen, denn das Schlucken gleicht ebenfalls den Druck aus. Einen ähnlichen Effekt haben Schnuller. Am besten gleich mehrere im Handgepäck verstauen.

In die Reiseapotheke gehört auf jeden Fall ein Fieberthermometer und ein fiebersenkendes Mittel, so Haak, am besten Paracetamol oder Ibuprofen. Letzteres wirkt auch entzündungshemmend, ist aber nicht als Zäpfchen erhältlich, also bei Säuglingen schwieriger zu verabreichen. Beide Medikamente wirken zudem schmerzstillend. Bei länger anhaltenden Beschwerden sollte jedoch immer ein Arzt aufgesucht werden.

Ein guter, wasserfester Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 50 ist im Urlaub unerlässlich. Sollte sich dennoch ein Sonnenbrand einstellen, ist ein Antihistamin–Gel wie zum Beispiel Fenestil sehr nützlich. Diese Salben helfen auch gegen den Juckreiz von Insektenstichen oder bei anderen allergischen Reaktionen.

Ein häufiges Phänomen bei Ferienkindern im Süden sind Durchfallerkrankungen und Erbrechen, weiß Oliver Haak aus seiner Praxis. Besonders bei Kleinkindern empfiehlt sich hier ein rein pflanzliches Medikament auf der Basis von Apfelpektinen und Kamillenextrakt, das gut bei nicht–bakteriellen Erkrankungen hilft. Diarrhoesan wirkt ähnlich stuhlfestigend wie geriebener Apfel. Wichtig ist, dass Kinder viel trinken, allerdings keine eiskalten Getränke. Ideal sind auch Elektrolyt– Lösungen aus der Apotheke, um den Salzhaushalt des Kindes zu regulieren. Gegen Erbrechen gehören Vomex–Zäpfchen oder –Saft in die Reiseapotheke, für leichte Vergiftungen sind Kohletabletten ideal. Schließlich sollte man für kleine Schürfund Schnittwunden neben Pflaster und Verbandszeug auch ein Desinfektionsmittel sowie eventuell eine antibiotikahaltige Salbe dabei haben.

Zu guter Letzt sollte man besonders in warmen Gegenden auf die Ernährung der Kinder achten. Zu viel Eis schlägt auf den Magen, ungewaschenes Obst ebenso, und Wasser und Sonnenhut sollten immer dabeisein. So gerüstet, kann man dem Urlaub mit Kindern gelassen entgegensehen.