Als „Mallorcas geiler Esel” hatte „Chupito” ziemlich genau vor
einem Jahr in der Lokalpresse und bis weit über die Landesgrenzen
hinaus für Schlagzeilen gesorgt: Das Tier war seinem deutschen
Besitzer ausgebüxt und hatte versucht, eine deutsche Urlauberin zu
besteigen. Inzwischen ist der Lustmolch zwangskuriert: Eine
Kastration hat die einstige „Sex-Bestie” in ein braves Lämmchen
verwandelt, wie vergangene Woche bei einer Fiesta auf Mallorca zu
sehen war, wo „Chupito” für einen Umzug von Campos nach Ses Covetes
vor den Karren gespannt wurde.
Der Esel hatte nach dem Überfall auf die Urlauberin den Besitzer
gewechselt. Und der hat die Gefahr, die von dem Triebtäter ausging,
ein für alle Mal aus der Welt geschafft. Seit der Kastration hat
das „Schlückchen”, so die deutsche Übersetzung seines Namens, nicht
mal mehr am weiblichen Geschlecht der eigenen Art Interesse. Die
Lokalpresse kommentierte allerdings fast ein wenig bedauernd, dass
„Chupito nur noch der Schatten seiner selbst ist” und „der alte
Glanz aus seinen Augen verschwunden” sei.
Die Frau, die damals beim Joggen von dem Esel überfallen wurde,
wird dagegen erleichtert aufatmen. Sie war von dem aggressiven Tier
gebissen und getreten worden und kam verletzt ins Krankenhaus.
Statt eines unbeschwerten Urlaubs erlebte sie einen Alptraum. Sie
war nicht das erste Opfer des liebestollen Esels: Wenige Tage
vorher hatte „Chupito” versucht, zwei Schafe zu vergewaltigen. Die
wehrten sich so lange, bis der Esel sie zur Strecke gebracht
hatte.
Nach dem Angriff auf die deutsche Urlauberin war „Chupito” in
Gewahrsam genommen worden. Nach Berichten in „Bild” und anderen
ausländischen Boulevard-Medien meldeten sich mehrere Menschen, die
um Gnade für den Sünder baten. Die Todesstrafe ist dem Tier erspart
worden. Und von der Bestie in ihm ist heute keine Spur mehr.
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