Knapp 70 Jahre nach Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges ist in
Manacor das größte Kriegsmonument der Insel aus der Epoche der
Franco-Diktatur beseitigt worden. Der monolitische Block auf der
Landzunge der Bucht von Porto Cristo wurde Ende März abgetragen.
Das Adler-Emblem wurde dem Museum von Manacor übergeben.
Das Monument war 1937, noch mitten im Bürgerkrieg, errichtet
worden. Es erinnerte aus Sicht der Sieger an die blutigen Kämpfe im
Raum Manacor. Nach drei Wochen schwerer Gefechte war ein auf
Mallorca gelandetes Expeditionsheer der Republik wieder
zurückbeordert worden. Die militärischen Machthaber auf der Insel,
die sich von Anfang an auf die Seite der aufständischen Generäle
geschlagen hatten, feierten den Abzug als großen Sieg der „Helden
von Manacor”.
Von dem Monument auf dem heutigen Gelände des Sporthafens wurde
Ende März einzig der Sockel beibehalten. Auf dem nunmehr freien
Fundament ließ der Club Náutico einen Anker installieren.
Bei nur geringem Interesse der Öffentlichkeit war das Vorhaben
vom Stadtrat in Manacor vor einigen Jahren auf den Weg gebracht
worden. Lange war unklar gewesen, wer für das Monument eigentlich
zuständig war.
Die Truppen des republikanischen Kapitäns Alberto Bayo waren am
16. August 1936, vier Wochen nach Ausbruch des Bürgerkrieges, mit
mehreren Tausend Kämpfern im Osten der Insel gelandet. Nach ersten
Landgewinnen blieb der Vormarsch stecken. Anders als erwartet,
erhob sich die Inselbevölkerung nicht gegen die aufständischen
Militärs. Bayo befahl am 4. September den Rückzug.
Mallorca blieb damit fest in der Hand der Franquisten. Für die
spanische Republik eine fatale Entwicklung. Die Insel wurde zum
„Flugzeugträger” des Feindes. Von Mallorca aus starteten drei Jahre
lang die Flugzeugstaffeln, um Barcelona, Valencia und Alicante zu
bombardieren.
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