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Die Balearen-Regierung wird in Sachen All-inclusive nicht in das Gesetz der freien Marktwirtschaft eingreifen. Man werde für das All-inclusive-Konzept auf den Balearen keine Einschränkungen oder Richtlinen verordnen, erklärte der balearische Tourismusminister Joan Flaquer. All-inclusive sei einfach ein touristisches Angebot mehr und werde so behandelt wie andere Bereiche auch.

Gewerbetreibende rund um die All-inclusive-Komplexe der Insel hatten die Politiker wiederholt aufgefordert, die Anbieter mit strengeren Auflagen zu belegen, da sie um ihre Existenz fürchten. All-inclusive-Urlauber, so ihre Argumentation, geben kaum Geld für Komplementärangebote während ihrer Ferien aus. Sie verbrächten die meiste Zeit in den Hotelanlagen. Und wenn sie ausgingen, dann nicht zum Essen oder Trinken.

Um die Geschäftsleute, die von den negativen Auswirkungen des All-inclusiv-Tourismus betroffenen sind, zu unterstützen, will das balearische Tourismusministerium einen Subventionskatalog erarbeiten. Welche Maßnahmen darin vorgesehen sind, ist allerdings noch unklar.

Alltours, einer der führenden deutschen Anbieter von All-inclusive-Reisen auf Mallorca, begrüßt die Entscheidung der Regierung, den Markt nicht zu reglementieren. Wie Alltours-Sprecher Carsten Deuster erklärte, seien All-inclusive-Reisen seit Jahren im Trend und zunehmend gefragt. Bereits jetzt werde die Hälfte der Alltours-Betten auf der Insel von All-inclusive-Gästen belegt, und man werde weiter auf diesen Bereich setzen und ihn ausbauen.

„Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten wollen die Leute, die verreisen, wissen, was ihr Urlaub kostet”, versichert Deuster. Und die Krise in Deutschland sei noch nicht überwunden.

Außerdem schliefen die Konkurrenz-Destinationen im All-inclusive-Business nicht. „Seit Jahren wird in der Türkei das All-inclusive-Angebot in hochwertigen Hotelkomplexen ausgebaut.” Vor allem Familien seien von All-inclusive-Urlauben überzeugt. „Denn sie wissen, ein Eis hier, eine Limonade da, das läppert sich ganz schön zusammen.” (khe)