Der Dicke hat sich dünn gemacht auf Mallorca. Bei der
traditionellen Weihnachtslotterie, die am Donnerstag ausgelost
worden ist, ging lediglich ein fünfter Preis nach Alcúdia, der mit
50.000 Euro dotiert ist. Die Lottoverkaufsstelle Nummer zwei in der
Küstenstadt hatte insgesamt zehn Zehntellose mit dieser Nummer
verkauft, die jeweils 5000 Euro einbringen.
Das Hauptlos, das erstmals drei Millionen Euro pro Nummer
einbrachte, ging komplett nach Vic (Provinz Barcelona). Die dortige
Lottoverkaufsstelle Nummer drei hat sämliche 170 Serien mit der
Glücksnummer 20.085 verkauft, dadurch gehen insgesamt 510 Millionen
Euro an Prämien in die Katalanischen Lande. Wie der Juniorchef der
Annahmestelle, Miquel Codina, erklärt, haben auch viele Bars,
Restaurants, Vereine und Clubs Lose mit dieser Nummer gekauft, um
sie in Anteilsscheinen weiterzugeben. Somit dürften in der Stadt
viele von den insgesamt knapp 40.000 Einwohnern Hauptgewinner sein
– aus 170 Serien lassen sich schließlich allein 1700 Zehntellose à
20 Euro verkaufen, die wiederum in je zehn Anteilsscheine geteilt
werden können. Umso ärgerlicher für die, die nichts abbekommen
haben.
Bei der traditionellen Zeremonie in Madrid haben am Vormittag
die Kinder der Schule San Ildefonso, Eliana Gonzaga und Aranzazu
Herrera, den Gordo gesungen. Es war schon 12.11 Uhr, so lange hatte
man lange nicht mehr auf den großen Preis warten müssen. Auch der
zweite Preis, die mit einer Million Euro pro Los dotierte Losnummer
28.150, fiel um 11.56 Uhr nur unwesentlich früher aus der
Lostrommel. Sämtliche Tickets mit dieser Nummer sind in Valencia
verkauft worden. Die Nachbarschaftsvereinigung („Falla”)
Montortal-Conde de Torrefiel hat fast alle Lose in
Drei-Euro-Schnipseln verkauft, 200 Zehntellose verteilte die Bar
Manchego. Der dritte Preis (500.000 Euro) wurde um 11.33 Uhr
ausgerufen, der erste von zwei vierten Preisen (200.000 Euro) kam
um 12.21 Uhr, der zweite vierte Preis war der allerletzte
überhaupt, der gezogen wurde, nach etwas mehr als drei Stunden. Da
statt bislang 66.000 Nummern erstmals 85.000 im Spiel waren,
dauerte die Ziehung entsprechend lange.
Lose mit der Nummer 14.431 hatte auch eine Verkaufsstelle in
Elche verkauft, und zwar an Republikaner aus dieser Stadt und aus
Mirande de Ebro. Lohn: Es gab insgesamt gut 8'5 Millionen Euro in
Gewinnen – und die Zahl entspricht dem Datum der Ausrufung der
zweiten Republik am 14. April 1931.
Es gab auch Teilnehmer, die sich richtig darüber freuten, nichts
gewonnen zu haben. Der Elternverband der Schule Monti-Sion in
Pollença hatte für 97 Zehntellose Abschnitte mit der Nummer 45.942
drucken lassen und verkauft. Doch die Lose lauteten auf die Nummer
45.972. Zwar hatte man den Fehler vor der Ziehung bemerkt und per
Notar sämtliche Abschnitte annullieren lassen – aber im Falle eines
vermeintlichen „Gewinns” wäre der Ärger vorprogrammiert
gewesen.
Insgesamt hat die staatliche Lottogesellschaft Gewinne in Höhe
von mehr als zwei Milliarden Euro ausgeschüttet. Die Lotterie ist
damit die größte weltweit und mit 191 Jahren auch die älteste. Im
Durchschnitt hat jeder Spanier 70 Euro für Lose ausgegeben – Greise
und Säuglinge mitgezählt –, mehr als je zuvor.
Auf den Balearen allerdings haben die Einwohner im Schnitt nur
je 41 Euro in die Weihnachtslotterie investiert – so wenig wie
sonst nirgendwo in Spanien. Manch einer glaubt deswegen, dass es
kein Wunder sei, dass die Glücksgöttin Fortuna einen großen Bogen
um die Inselgruppe mache. Stochastiker wissen es besser: Zwar
steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man gewinnt, mit der Anzahl
verschiedener Losnummern. Die Chance eines Loses auf einen Gewinn
ist aber immer und überall gleich groß.
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