Menschen, die anderen helfen, wollen damit auch immer sich
selbst helfen. Davon ist Antonio Nieto (32) überzeugt. Ihm geht es
jedenfalls so, dass er durch sein Engagement bei Aspanob, dem
balearischen Verein der Eltern mit krebskranken Kindern, nicht nur
den Kindern, sondern auch dem eigenen Seelenheil etwas Gutes tun
will.
„Ich hatte einen Freund, der an Krebs gestorben ist. Ich fühle
mich schuldig, weil ich zuwenig Zeit für ihn hatte, als es darauf
ankam.” Deshalb wolle er wenigstens im nachhinein für andere etwas
tun, sagt der Informatiker, der bis vor kurzem eine eigene
Beratungsfirma betrieb und beruflich stark eingespannt war.
Seit fünf Jahren beschäftigt er sich regelmäßig mindestens drei
Stunden in der Woche mit krebskranken Kindern. „Ich habe Kinder
schon immer gemocht.” Die freiwilligen Helfer haben bei Aspanob
verschiedene Möglichkeiten, aktiv zu werden: als Spielkameraden bei
Besuchen im Krankenhaus, als Nachhilfelehrer und bei Aktionen, um
Spendengelder zu sammeln.
„Ich gehe am liebsten mit dem Spielekoffer ins Krankenhaus”,
sagt Antonio Nieto. Er habe nicht das Gefühl, den Kindern wirklich
helfen zu können. „Wir können sie nur für ein paar Augenblicke ihre
Krankheit vergessen lassen.” Mitunter stellen die Kinder den
Helfern heikle Fragen, etwa, ob sie sterben müssen. „Darauf werden
wir im Verein gut vorbereitet”, sagt Antonio Nieto. Mit einigen
Kindern hat er richtig Freundschaft geschlossen. Manchmal, wenn er
von einem ehemaligen Schützling auf der Straße erkannt und
angesprochen wird, „bekomme ich eine Gänsehaut vor
Freude.”(ele)
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