Pünktlich zur „Fira de Tardor”, dem traditionellen Herbstfest in
Sa Pobla, war es soweit: Unter Teilnahme zahlreicher Einwohner und
Polit-Prominenz wurde am Freitag, 25. November, die „Plaça de la
Concordia” mit der Installation „Berliner Mauerfall” offiziell
eröffnet. Der deutsche Künstler Nils Burwitz, der sich in bestem
Mallorquín bei allen Helfern bedankte und ein Grußwort der
deutschen Konsulin Karin Köller verlas, zeigte sich bewegt. „Tothom
molt content,” verkündete der 65jährige strahlend. „Alle sind sehr
zufrieden.”
Was nicht immer selbstverständlich war. Nicht nur der Künstler
selbst, auch seine politischen Mitstreiter wie der frühere
Bürgermeister von Sa Pobla und jetzige balearische Umweltminister
Jaume Font und sein Amtsnachfolger, Bürgermeister Antoni Serra,
brachten in ihren Festansprachen noch einmal die vielfältigen
Widerstände zur Sprache, auf die das ambitionierte Projekt in den
vergangenen drei Jahren zunächst gestoßen war. Vor allem aber
bekundeten sie auch ihre Freude darüber, dass „nun ein Traum in
Erfüllung gegangen” sei, so ein engagierter Antoni Serra. „Der Name
des Platzes spiegelt den Geist von Sa Pobla wider. Ein
multikulturelles Dorf wie dieses mit so unterschiedlichen
politischen Richtungen und einer so ausgeprägten Meinungsfreiheit
kann nur ein Ort der Weltoffenheit und Toleranz sein.”
Ähnlich äußerte sich der balearische Tourismusminister Joan
Flaquer, der in seiner Rede „die Originalität und innovative Kraft”
des Projekts unterstrich, die auf „mutige Menschen mit Illusionen”
schließen lasse. Umweltminister Jaume Font überbrachte seine
persönlichen Glückwünsche „aus tiefstem Herzen”, wie er sagte: „Die
Eintracht („Concordia”) ist der einzig mögliche Weg.” Die Kosten
von 377.561 Euro für Konzept und Realisierung des Kunstprojekts
wurden vom Tourismusministerium getragen.
Auch die Einwohner von Sa Pobla, die der Einladung zur
Eröffnungsfeier in großer Zahl gefolgt waren, scheinen inzwischen
von „ihrem” neuen Platz überzeugt zu sein. Begeistert beklatschten
sie die emotionalen Reden und diskutierten am Büfett bei Cava und
Coca angeregt die neue Dorfattraktion. Und gaben damit den Worten
der deutschen Konsulin recht, die in ihrem Grußwort darauf
hingewiesen hatte, dass „Stätten der Eintracht an Versöhnung und
Einheit erinnern”.(spe)
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