Der Erfolg hat seinen Preis, und der Schlafmangel ist seinen
Gesichtszügen abzulesen. Doch wenn Francesc Grimalt von seinem Wein
spricht, ist er hellwach. Nach einer Premierennacht bei einem
renommierten Weinführer in Madrid stellte der Önologe der Bodega
Anima Negra nun den neuen Jahrgang des Anima Negra 2003 erstmals
auf Mallorca vor. Anlass war das Jubiläum des Weinclubs der
Weinhandlung La Vinoteca in Palma, und die entsprechende Feier fand
im Restaurante Miramar in Port d'Andratx bei einer
Langusten-Caldereta statt.
„Unser Ziel war immer, einen Wein zu machen, der aus den
bekannten Schemata ausbricht”, sagt Francesc Grimalt. Dieser Maxime
ist das kleine Weingut bei Felanitx von Anbeginn treu geblieben. Im
Jahre 2000 wurde die internationale Weinwelt auf den roten Tropfen
aus einheimischer Callet-Rebe aufmerksam. Innerhalb kürzester Zeit
avancierte die „schwarze Seele” zum prämierten Kultwein; die drei
Jungwinzer Francesc Grimalt, Pere Ignasi Obrador und Miquel Àngel
Cerdà zu Shootingstars der spanischen Weinszene.
Seine strengen Kriterien für die Traubenauswahl sowie die
Qualitätsvorgaben zur Weinherstellung behielt das Trio bis heute
bei. Aus diesem Grund verzichtete es wie schon im Vorjahr auf das
Keltern seiner exklusivsten Hausmarke, den Anima Negra Son Negre.
Er bildet das Flaggschiff unter den Weinen der Bodega, sein Etikett
wird von der Kunst keines Geringeren als des Malers Miquel Barceló
geziert. Doch für einen „Son Negre”, der nie mehr als 2000 bis 3000
Flaschen füllt, war das Jahr 2002 zu verregnet, und auch 2003
erbrachte qualitativ nicht jene außergewöhnlichen Ergebnisse, die
den Flaschenpreis von 54 Euro rechtfertigen würden.
So beschränkten sich Francesc Grimalt und seine Partner auf das
Abfüllen von rund 28.000 Flaschen Anima Negra 2003, mit einem
schlichten scharlachroten „AN” auf dem Etikett. Der Wein ruhte 15
Monate auf neuen Barrique-Fässern aus französischer Eiche und hält,
was sein Ladenpreis (La Vinoteca) von 29 Euro verspricht.
Gleichwohl kann man sich mit dem Entkorken der Flasche noch zwei,
drei Jahre Zeit lassen, rät der Inhaber der Weinhandlung und
Exklusivvertreiber von Anima Negra, Juan Luis Pérez de Eulate.
Gemeinsam mit dem AN 2003 schenkten die Winzer auch den „AN/2”,
die preisgünstige Cuvée der Bodega (10'50 Euro) aus. Hier muss
nichts mehr reifen. Das ist ein herrlich-fleischiger Tropfen, der
geradezu danach verlangt, getrunken zu werden.
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