Bis zum kalendarischen Winterbeginn am 21. Dezember ist es noch
ein paar Wochen hin, aber schon haben sich auf Mallorcas höchsten
Berggipfeln die ersten Schneeflocken gezeigt. Das Sturmtief
Thorsten bringt den Winter mit ergiebigen Schneefällen nach
Deutschland und eine polare Kaltfront zieht vom Atlantik her über
die Balearen. Innerhalb von zwei Tagen sank die Höchsttemperatur um
sieben Grad ab.
Vor den Wetteraussichten für Mallorca noch ein Blick gen Norden,
wo am Wochenende so richtiges Mistwetter herrschen soll: höchstens
zwei bis drei Grad und Schnee- und Regenschauern. Im Vergleich dazu
sind die Prognosen für Palma an diesem Freitag noch recht
freundlich: mit Maximalwerten von 17 und Tiefstwerten von vier
Grad. Allerdings sind dabei die Berggipfel des Tramuntanagebirges
nicht berücksichtigt: Dort kann es Frost geben oder sogar schneien.
Die Schneefallgrenze, die am Donnerstag bei 800 Metern lag, wird
sich in den kommenden Tagen bei 900 bis 1300 Metern bewegen. Am
Wochenende kann es bei möglichen Schauern, kräftigem Wind und
kalten Nächten ungemütlich werden. Sturm hatte am Donnerstag dem
Fährverkehr zu schaffen gemacht: Balearia hatte mehrere
Verbindungen nach Menorca abgesagt.
Insgesamt ist es nach den Worten von Agustí Jansa, Chef des
Meteorologischen Instituts der Balearen, in diesen Tagen „kälter
als normal”, auch wenn man nicht von einer extremen Abweichung
sprechen könne. Im vergangenen Jahr gab es ziemlich genau zur
selben Zeit den ersten Frost in den Bergen, und die höchsten Gipfel
des Tramuntanagebirges waren erstmals mit einer feinen Puderschicht
überzogen. Der Herbst war praktisch ausgefallen. Bis Ende Oktober
waren Höchstwerte an der 30-Grad-Grenze gemessen worden. Dann kam
ein abrupter Wechsel vom Sommer in den Winter.
Winter in Deutschland ist allerdings nicht Winter auf Mallorca:
Zum letzten Jahreswechsel herrschten beispielsweise tagsüber um die
16 Grad bei strahlendem Sonnenschein. Die heftigste Kältewelle kam
Ende Januar, Anfang Februar. Mallorca erlebte die drittschwersten
Schneefälle der vergangenen 100 Jahre. Das heißt, es schneite
selbst in Meereshöhe kurz. In Palma freuten sich die Leute wie die
Schneekönige über den ungewöhnlichen Anblick der weißen
Flocken.
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