Etwa 20 Monate vor den kommenden Regionalwahlen hat
Balearen-Präsident Jaume Matas (PP) überraschend ein neues
Ministerium für Einwanderung und Kooperation geschaffen. Zur
Amtsinhaberin wurde am Dienstag Encarna Pastor berufen, die am
Donnerstag ihren Amtseid ablegte. Während Sprecher von
Ausländervereinigungen die Gründung der Behörde begrüßten,
verurteilte die Opposition den Schritt als „fadenscheinige
Stimmenfängerei”.
Die 59jährige Encarna Pastor stammt aus der südwestspanischen
Region Extremadura. Auf Mallorca steht sie der Vereinigung der
spanischen Landsmannschaften („Casas Regionales”) vor. Sie ist
nicht Mitglied der konservativen Regierungspartei PP und hat bisher
kein politisches Amt bekleidet. Früher hatte Pastor als Kinder– und
Zimmermädchen gearbeitet, seit Jahren leitet sie ein Restaurant in
Portocolom.
Das neue Ministerium nimmt Aufgabenbereiche wahr, die bislang
von der der Leiterin der Präsidialkanzlei im Ministerrang, Rosa
Puig, wahrgenommen wurden. Matas hatte vor wenigen Wochen in seiner
Rede zur Lage der Balearen betont, dass er das Thema Einwanderung
zu einer der Achsen seiner Politik ausbauen wolle.
Das neue Ministerium ist zuständig für die Belange der
Einwanderer, widmet sich aber auch den balearischen Organisationen
etwa in Lateinamerika sowie der Zusammenarbeit mit den Casas
Regionales.
Direkten Einfluss auf die staatliche Ausländerbehörde
(„Extranjería”) hat die neue Ministerin nicht.
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