Die Rioja wird in drei grössere Weinanbaugebiete unterteilt:
Rioja Baja, Rioja Alta und Rioja Alavesa. Sie streckt sich in ihrer
vollen Länge am Ebro entlang. Während die Rioja Alta klimatisch
noch vom Atlantik beeinflusst wird, unterliegt die Rioja Baja im
Osten bereits mediterranem Klima. Vom Jahre 1985 zu heute hat sich
die Weinproduktion auf fast unglaubliche 270 Millionen Liter
verdoppelt.
Angesichts dieser Größenordnung und der zahllosen großen und
kleinen Kellereien wird schnell klar, dass man in der Rioja sowohl
auf Quantität als auch auf Qualität setzt. Nur mit reiner Qualität
wären diese Zahlen wohl nicht zu erreichen. Dies bedeutet im
Klartext, dass man sich aus der unüberschaubaren Fülle des
Angebotes nach eigenem Geschmack die Perlen unter all den Weinen
heraussuchen muss.
Das gelingt mit professioneller Beratung und Empfehlung eines
Weinhändlers meist besser. Darüber hinaus können auch
Weinbesprechungen in Fachzeitschriften helfen, einen Wein nach
Ihrem persönlichen Geschmack zu entdecken. Lassen Sie mich heute
einen Rotwein aus der Rioja Alavesa präsentieren, der in mancherlei
Hinsicht etwas Besonderes darstellt. Sein Name lautet Ostatu,
hergestellt von der gleichnamigen Bodega.
Er ist ein Crianza, der im Kohlesäure–Maischungs-Verfahren
(Mazeration karbonica) unter Ausschluss von Sauerstoff erarbeitet
wurde. Mit dieser Verfahrensweise stellt man üblicherweise in
Frankreich die Beaujolais her. In Spanien verwendet man diese
Methode in erster Linie bei einigen jungen Rotweinen. Nach 14
Monaten Fassaufenthalt in neuen amerikanischen Eichenfässern
präsentiert sich der Ostatu 2000, bestehend aus Tempranillo und
Graciano, zu einem Flaschenpreis von etwa 13 Euro.
Die Farbe ist am geeignetsten mit einem mittleren Kirschrot zu
beschreiben. In der Nase bestimmen dunkle Fruchtaromen,
Räuchernoten und ein dezenter Tabakton die Geruchslandschaft. Im
Gaumen bemerkt man eine ausgezeichnete Säure, Frucht in
kompottiertem Zustand und zum Ende hin einen feinen Bitterton.
Fazit: ein gepflegter, etwas anderer Riojaner und keineswegs
langweilig. j
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