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Das Highlight der diesjährigen Ballettsaison schlechthin sind zwei Aufführungen des Maurice Béjart Ballet Lausanne, das am 4. und 5. November im Auditorium in Palma gastiert.

Auf dem Programm: „Le Presbytére n'a rien perdu – Ballet for Live”, uraufgeführt 1997 im Théâtre National de Chaillot in Paris.

Die Musik zu Béjarts grandioser Choreographie stammt von Wolfgang Amadeus Mozart und von der Gruppe Queen. Freddy Mercury ist schon lange tot, doch gibt es immer noch Menschen, die die Musik der Gruppe Queen über alles halten. Maurice Béjart hat um die Gestalt des an Aids gestorbenen Sängers und seine Musik ein begeisterndes Ballett geschaffen.

Mozart, Queen als Musiker und Gianni Versace als Kostümemacher – drei Namen voller Magie, die nur ein genialer Mann wie Maurice Béjart an einem Abend vereinen kann. Er feierte damit im vergangenen Jahr weltweit sein 50. Bühnenjubiläum.

Maurice Béjart, geboren 1927 – einige sprechen auch von 1924 – in Marseille, ist sicherlich der meistdiskutierte, für viele Freunde des Ballett der beste Choreograph der Gegenwart. Er hat sein Leben lang mit den besten Solisten und Tänzerinnen zusammengearbeitet.

Als Tänzer debütierte er 1945 in Marseille, war 1952 Choreograph und Solist in Strawinskys „Feuervogel”. Diese Rolle machte ihn international bekannt, und zwei Jahre später gründete er seine eigene Truppe: „Ballets d'Etoile”. Er blieb Strawinskys Musik treu, choreogaphierte 1959 „Le scare du printemps” und gründete danach im Jahr 1960 das „Ballett des 20. Jahrhunderts”.

Mit Auftritten in Arenen, Stadien und Zirkuszelten erreichte er mit oft spektakulären Choreographien weltweit ein breites Publikum, fand jedoch nicht immer positives Kritikerecho.

Seine Arbeiten beruhen auf klassischem Schrittmaterial, das er mit Elementen der Pantomime und des Jazztanzes verbindet. Es geht ihm immer um das Gesamtkunstwerk auf der Tanzbühne. So experimentierte er mit dem „spectacle totale” in Anlehnung an Richard Wagner, feierte mit „Bacchanale de Tannhäuser” Triumphe.

In späteren Jahren wandte sich Béjart auch mystischen, von fernöstlicher Weisheit beeinflussten Themen zu; er unterrichtete in Dakar, gründete 1992 in Lausanne das Atelier Rudra Béjart – benannt nach dem kämpfenden und triumphierenden indischen Gott des Tanzes; die Schule gilt in ihrer ganzheitlichen Ausbildungsmethode – gelehrt wird auch Gesang, Percussion und Rhythmus, Theater und Kendo – als Kaderschmiede für Tänzer aus aller Welt.

Seine Idee ist es, andere Kunstformen, wie Musik und Theater zu integrieren. Keine größere Ehre für einen Tänzer, als dauerhaft in der Kompanie von Maurice Béjart unterzukommen. Kein größeres Vergnügen, als die Truppe von Béjart live zu erleben.

Die Aufführungen im Auditorium von Palma sind fast die einzigen in Spanien, außerdem wird das Stück nur noch im Teatro Liceu in Barcelona gezeigt.

Maurice Béjart Ballet Lausanne am 4. und 5. November, 20.30 Uhr im Auditorium, Palma, Paseo Marítimo. Kartenvorverkauf dort täglich außer Sonntag 10 bis 12 und 16 bis 21 Uhr (Tel. 971 734735), bei Servicaixa oder unter Tel. 902 332211.