Sie gehören nicht nur auf Mallorca zu den Spezialitäten der
einheimischen Küche, auch vom Speiseplan der Franzosen sind
Schnecken nicht wegzudenken. Hier auf der Insel wird die
mallorquinische Variante „bovers” so gern und zahlreich verspeist,
dass sie nun vom Aussterben bedroht sind. Auch Insektizide
vermindern ihren Bestand drastisch.
Nicht nur aus kulinarischen Gründen haben Biologen jetzt große
Projekte zur Schneckenzucht gestartet. Die schmackhaften
Proteinlieferanten sind durch die Schädlingsbekämpfung oft auch mit
Toxiden belastet, ein weiteres Argument, sie in Farmen zu
züchten.
Größter Schneckenlieferant auf Mallorca ist die Firma
„Caragols-Mallorca” in Sineu. Geschäftsführer Adelina Sánchez und
Bartomeu Abrines rufen nun auch andere Inselbewohner dazu auf,
Schnecken zu züchten. „Die einzige Möglichkeit, die Tiere vor dem
totalen Aussterben zu retten, sind Schneckenfarmen”, so Abrines.
Die Aufzucht sei einfach und fordere weder viel Platz noch
Pflege.
Schon nach vier bis fünf Monaten seien die Schnecken
ausgewachsen. Mallorca verfüge außerdem über ein ideales Klima für
diese Zwecke, bestätigt auch Adelina Sánchez, die zuvor ein Jahr
auf der Finca Cal Pep gearbeitet hat, einer der größten
Schneckenzüchter auf dem spanischen Festland.
Besonders nach regenreichen Tagen kann die Schneckensuche auf
dem Land sehr ergiebig sein. In Frankreich ist die Suche nach den
delikaten Weinbergschnecken inzwischen übrigens streng
reguliert.
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