Einer der größten Betrugsfälle in der Kriminalgeschichte
Mallorcas wird derzeit von Wirtschaftsspezialisten und der
Abteilung gegen organisiertes Verbrechen der Nationalpolizei
aufgedeckt. Mehr als 30 Firmen sind darin verwickelt.
Sie sollen über 40 Millionen Euro an Steuern, hauptsächlich
Mehrwertsteuer, unterschlagen haben. Außerdem wird den
Beschuldigten Geldwäscherei im großen Stil vorgeworfen. Eine
einzige Familie soll dabei die Betrügereien geleitet und
koordiniert haben.
Zahlreiche Betriebe, die sich überwiegend mit dem Im- und Export
von Autos der gehobenen Klassen befassen, wurden bisher in Palma,
Manacor und Inca durchsucht. Bis Redaktionsschluss wurden acht
Personen verhaftet und Dutzende polizeilich vernommen. Die
Auswertung des beschlagnahmten Materials, so ein Polizeisprecher,
werde Wochen dauern.
Einer der Hauptverdächtigen befindet sich derzeit in Italien.
Ihm wurde erst vor wenigen Wochen wegen des Ankaufs von gefälschten
Bootsführerscheinen der Prozess gemacht. Seine Frau, seine Tochter
und sein Schwiegersohn wurden bereits vernommen und unter
Meldeauflagen wieder freigelassen.
Die Polizei hat die Bande schon seit langem im Visier. Nach
monatelangem Beschatten einzelner Mitglieder und dem Mitschneiden
von belastenden Telefongesprächen wurde nun seitens der Polizei
eingegriffen.
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