Der Preis, der Preis, und nochmals der Preis” ist den Deutschen
im Urlaub am wichtigsten. Das hat das BAT
Freizeit-Forschungsinstitut in einer Umfrage herausgefunden. Fazit:
„Der Urlaub ist uns Deutschen lieb und teuer. Das war einmal.” Also
schlechte Nachrichten für Mallorca. Schließlich kann das
EU-Mitglied Spanien aufgrund höherer Löhne und besserer sozialer
Absicherung nicht im Preiskampf mit Billig-Ländern wie Tunesien,
Bulgarien oder Ägypten mithalten.
Oder doch? Schließlich erlebt das angeblich so hochpreisige
Mallorca seit 2004 gerade im angeblich so preissensiblen deutschen
Markt eine große Renaissance. Die Reiseveranstalter melden durch
die Bank Zuwächse, bei den Fluggesellschaften sind die
Wachstumsraten sogar zweistellig.
Man muss die Fragen und Antworten des Instituts eben genau
lesen, um den scheinbaren Widerspruch aufzulösen. „Was ist für Sie
persönlich bei der Auswahl eines Urlaubsziels entscheidend”, hieß
die Frage, und auf einer Liste sollten die 3000 Befragten die
Punkte ankreuzen, die auf sie zutrafen. 68 Prozent machten bei
„Gutem Preis-Leistungs-Verhältnis” eine Markierung.
Wohlgemerkt: Preis-Leistung. Gäbe es keine
Geiz-ist-Geil-Diskussion in Deutschland, hätte man genausogut auch
die Überschrift „Leistung, Leistung, und nochmals Leistung” wählen
können. Denn sowohl der Urlauber mit schmalem Portemonnaie als auch
der Luxustourist wollen für ihr Geld einen entsprechenden
Gegenwert. Je höher der Gegenwert, desto besser. Der Preis ist also
nicht das einzige Kriterium.
Hier hat es das höherpreisige Mallorca offensichtlich geschafft,
den höheren Preis mit der entsprechenden höheren Leistung zu
rechtfertigen. Anders sind die guten Buchungszahlen nicht zu
erklären.
Ach ja: 61 Prozent suchen „Schöne Landschaft”, 57 Prozent
Gastfreundschaft, 56 Prozent Bademöglichkeiten im Meer. Noch mehr
Gründe für Mallorcas aktuellen Erfolg.
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