Der Flughafen von Mallorca ist das erste und das letzte, was ein
Mallorca-Reisender sieht. Entsprechend eindrucksvoll ist dieses
Erlebnis auf einem der größten Airports des Landes. In diesen Tagen
könnte es schlechter kaum sein: Berge von Müll, überall Schmutz,
vor allem in den Toiletten ein unsagbarer Zustand.
Denn das Putzpersonal streikt, kämpft um mehr Freizeit. Da der
Ausstand trotz der unschönen Äußerlichkeiten das Wichtigste,
nämlich den Flugbetrieb, nicht behindert und keine Verspätungen
oder gar Ausfälle verursacht, ist dagegen nichts einzuwenden.
Arbeiter haben nun mal das Recht auf Arbeitskampf.
Etwas völlig anderes ist es, wenn die Streikposten glauben, man
müsste von dem Ausstand schon nach einer Stunde etwas sehen, und
fleißig Müll verteilen. Außerdem ist es illegal, wenn sie nicht den
Minimal-Service ableisten, der von der spanischen Regierung
festgelegt worden ist.
Wenn durch dieses ungesetzliche Vorgehen Urlauber davon
überzeugt werden, nicht wieder nach Mallorca zu reisen, könnte es
sein, dass das Putzpersonal (und viele andere Arbeitnehmer auf
Mallorca) bald viel mehr Freizeit haben, als ihnen lieb ist. Statt
Lohn oder Gehalt beziehen sie dann Arbeitslosengeld.
Nachvollziehbar, wenn Josep Oliver, der Präsident des
balearischen Unternehmerverbandes CAEB den Einsatz der
Sicherheitskräfte fordert, wenn sich so etwas bei den nächsten
Streiktagen wiederholen sollte. Doch da eine weitere Eskalation
niemandem nützt, tut der für die Polizei zuständige Delegierte der
spanischen Zentralregierung Ramón Socias gut daran, die
Uniformierten in der Kaserne zu lassen.
Über kurz oder lang wird nichts anderes übrig bleiben, als sich
auf einen Kompromiss zu verständigen. Sonst ist alle Arbeit,
Mallorca ein „sauberes” Image zu verpassen, in den vergangenen
Monaten umsonst gewesen.
Grundsätzlich sollten Arbeitgeber und Gewerkschaften endlich mal
lernen, ohne Streiks und Streikdrohungen auszukommen. Touristen, da
sie über die Details nichts wissen, werden nämlich nur
verärgert.
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