Palmas Meeresaquarium der Superlative wird im Frühjar 2006
Realität sein. Das versprechen die Investoren des 32 Millionen Euro
teuren Projekts an der Playa de Palma. „Die Arbeiten liegen im
Zeitplan und kommen gut voran”, sagte Xavier Muntaner, Sprecher des
israelischen Unternehmens Coral World auf den Balearen.
Die Unruhe, die in den vergangenen Wochen um das Gelände im
Bereich der Feuchtgebietes Ses Fontanelles herrschte, betreffe das
Projekt nicht. „Wir haben alle Genehmigungen vorliegen. Für uns ist
der Weiterbau keine Frage.” Vor einigen Wochen hatte die dem
spanischen Umweltministerium unterstellte Küstenbehörde eine neue
Grenzziehung der Uferzone in Ses Fontanelles vorgeschlagen. Die
Pläne hierfür liegen derzeit öffentlich aus.
Sowohl die Bauherren des Aquariums als auch die Stadt Palma
haben daraufhin Einsprüche eingelegt. Über diese wird die
Küstenbehörde in den kommenden Wochen entscheiden. Von der
Grenzziehung wird das geplante Aquarium-Gebäude nach Muntaners
Worten nur am Rande berührt.
Was der israelische Konzern mit spanischem Kapital in Palma
plant, dürfte die Playa um eine außergewöhnliche touristische
Attraktion bereichern. In dem Meeresaquarium, das rund 200 direkte
und indirekte Arbeitsplätze schaffen soll, werden mit modernster
Technik und nach strengsten ökologischen Maßgaben Unterwasserwelten
mit ihrer Flora und Fauna präsentiert.
Das größte Becken fasst den Angaben fünf Millionen Liter, ist 30
Meter lang, 20 Meter breit und neun Meter tief. Das Hauptgebäude
wird auf 7300 Quadratmetern errichtet, hinzu kommen 13.000
Quadratmeter Grünflächen und Wasserbecken außerhalb des Gebäudes.
„Wir wollen kein Show-Spekatkel veranstalten, sondern die Tiere in
ihrer natürlichen Umwelt zeigen.” Getreu der Gründeridee sollen
Besucher die Gelegenheit erhalten, Meerestiere aus nächster Nähe
beobachten zu können, „ohne dafür ins Wasser gehen zu müssen”.
Was das Projekt angeht, kann Coral World beste Referenzen
vorweisen. Das erste Aquarium dieser Art wurde 1975 im israelischen
Eilat am Roten Meer verwirklicht. Später folgten Meeresaquarium auf
den Virgin Islands (USA), den Bahamas, Australien und Hawai. Im
vergangenen Jahr lobte die Zeitung „Zagat Survey” das dortige Maui
Ocean Center als beste Familienattraktion von Hawai.
Nach den Worten des Projektleiters in Palma, David Oliver,
werden die rund 60 Becken der Einrichtung über eine Leitung mit
Meerwasser aus der Bucht von Palma versorgt. Das Wasser werde
danach aufbereitet und periodisch ausgetauscht.
Auch das Brauchwasser werde sorgfältig behandelt, bevor es
zurück ins Meer geleitet werde. Gleichzeitig hat sich Coral World
verpflichtet, das übrige Feuchtgebiet im kommunalen Besitz zu
renaturieren und zu pflegen. Ses Fontanelles war unter anderem
durch illegale Bauschuttentsorgungen stark heruntergekommen.
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