Balearenbürger, die sich eine Wohnung aus zweiter Hand kaufen
wollen, müssen dafür im Schnitt mehr als zehn vollständige
Jahresgehälter aufwenden. Anderswo in Spanien sind dafür nur sechs
bis sieben Jahresgehälter notwendig, berichtete die Gesellschaft
zur Ermittlung des Schätzwertes von Immobilien, Tinsa, in ihrem
jüngsten Quartalsbericht.
In den vergangenen zwölf Monaten (Stand Juni 2005) haben sich
den Angaben zufolge die Preise für Gebrauchtwohnungen auf den
Inseln um 16 Prozent verteuert. Damit lagen die Balearen unter dem
spanienweiten Preisanstieg von 17'3 Prozent. Experten sehen darin
erste Anzeichen, dass sich die Wachstumsraten bei den Preisen
künftig abschwächen.
Die Preise für Gebrauchtwohnungen sind auf den Inseln die
vierthöchsten in ganz Spanien. Wer auf dem Archipel eine
durchschnittliche Immobilie von 100 Quadratmetern kaufen will, muss
pro Quadratmeter 1956 Euro ausgeben. Je nach Ausstattung,
Wohnviertel und Ausblick kann der Preis jedoch deutlich variieren.
Noch mehr kosten vergleichbare Wohnungen in Madrid (2937 Euro pro
Quadratmeter), dem Baskenland (2400) und Katalonien (2253).
In Palma wiederum liegt der Preis mit 1874 Euro pro Quadratmeter
unter dem balearischen Schnitt von 1956 Euro. Begründet wird dies
mit dem höheren Wert für Zweitwohnungen in der Region sowie der
dortigen starken Nachfrage durch ausländische Investoren.
Der Immobilienbereich hat nach einer gemeinsamen Studie der
Sparkasse Sa Nostra und der Balearen-Universität in den vergangenen
fünf Jahren auf den Inseln ein Wachstum von 28'9 Prozent
registriert. Das war nahezu das Dreifache des gesamten
Wirtschaftswachstums auf dem Archipel von 10'2 Prozent (ohne den
Agrarbereich).
Der Trend hin zu den eigenen vier Wänden macht sich auch im
Zuwachs der Immobilienfirmen bemerkbar. Seit 1999 hat sich die Zahl
der Unternehmen um 63 Prozent erhöht.
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